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Prisma
Boxershorts gegen Unfruchtbarkeit
Beeinflusst Unterwäsche die Spermienqualität?
Paare mit unerfülltem Kinderwunsch begeben sich oft in eine kostenintensive und zeitaufwendige Behandlung. Dabei könnte es eine viel unkompliziertere Erstmaßnahme geben, die männliche Fruchtbarkeit zu steigern: Das Tragen von Boxershorts anstatt enger Unterhosen. In eine Untersuchung an der Harvard T. H. Chan School of Public Health wurden 656 Männer eingeschlossen, die sich mit ihrer Partnerin in einer Fruchtbarkeitsklinik vorstellten. Die Probanden gaben eine Blut- und Spermaprobe ab und wurden zur Unterwäsche befragt, die sie bevorzugt tragen. Männer, die vorwiegend Boxershorts tragen, wiesen im Schnitt eine um 25% höhere Spermienkonzentration auf. Die Gesamtzahl Spermien pro Milliliter Ejakulat lag um 17% höher. Gleichzeitig wurde eine um 14% niedrigere Serumkonzentration des Sexualhormons FSH (follikelstimulierendes Hormon) gemessen, das die Spermienproduktion anregt. Bei Trägern enger Unterwäsche war der Spiegel dieses Hormons erhöht, was die Forscher auf einen Kompensationsmechanismus zurückführen. Verzerrende Faktoren, die ebenfalls Einfluss auf die Fruchtbarkeit nehmen können, wie Rauchen, Übergewicht oder regelmäßige Saunabesuche, wurden aus der Statistik herausgerechnet. Die Wissenschaftler um Dr. Lidia Mínguez-Alarcón führten die reduzierte Spermienanzahl auf eine erhöhte Temperatur in enger Unterwäsche zurück. Nicht umsonst befinden sich die Hoden außerhalb des Körpers, wo die Temperatur wenige °C geringer ist und damit bessere Bedingungen für die Spermienproduktion herrschen. |
Quelle
Mínguez-Alarcón L et al. Type of underwear worn and markers of testicular function among men attending a fertility center. Human Reproduction 2018;97:546. doi:10.1093/humrep/dey259
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