... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 54 Prozent sind „ahnungslos“

ral | Die Deutschen sind in puncto Gesundheitswissen ziemlich ahnungslos. Laut einer von der Universität Bielefeld durchgeführten Studie sind 54 Prozent nicht in der Lage, sich gesundheitsrelevante Informationen eigenständig zu beschaffen, sie zu bewerten und zu nutzen. Vor allem jüngere Erwachsene haben Informationsdefizite, das hat eine im Auftrag von Stada durchgeführte Untersuchung ergeben.

Zwei Studien, ein ähnliches Ergebnis: Es hapert in Deutschland bei der Gesundheitskompetenz. Über alle Altersgruppen hinweg wurden Fragen hierzu im Rahmen der Bielefelder Studie gestellt. Von den insgesamt 2000 Befragten hatten nur 7,3 Prozent eine exzellente Gesundheitskompetenz, bei 38,4 Prozent war sie ausreichend, beim Rest der Befragten problematisch oder inadäquat. Besonders schlecht war die Gesundheitskompetenz bei Menschen mit Migrationshintergrund (71%) und niedrigem Sozialstatus (78%). Aber auch Menschen mit chronischen Krankheiten (73%) sowie in höherem Alter (66%) wiesen in der Befragung eine vergleichsweise eingeschränkte Gesundheitskompetenz auf. Dass letzteres allerdings nicht im Umkehrschluss bedeutet, dass junge Menschen über Gesundheitsthemen immer gut informiert sind, hat die Stada-Studie gezeigt. In dieser Studie wurden 18- bis 24-Jährige befragt. 74 Prozent von ihnen wussten z. B. nicht, dass ungeschützter Sex ein Risiko für Gebärmutterhalskrebs ist. Und ein Drittel war fälschlicher­weise der Meinung, dass nur Männer zum Urologen gehen können. Insgesamt verfügen laut dieser Studie 66 Prozent der jungen Erwachsenen in Deutschland über eine problematische oder inadäquate Gesundheitskompetenz. „Nachhilfe nötig“ ist daher auch das Fazit der Autoren. Das können die Bielefelder sicher unterschreiben. 

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