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ADA verletzt Regeln von Tarifverhandlungen

Ein Kommentar von ADEXAs Zweiter Vorsitzender Tanja Kratt

Tanja Kratt

In einem Interview* hat Theo Hasse, Vorsitzender des Arbeitgeberverbands Deutscher Apotheken (ADA), gesagt, ADEXA sei bei der Tarifverhandlung mit einer Forderung von 5,6 Prozent „abgeblitzt“. Dies sollte sicher Apothekenleiter beeindrucken oder sogar auf die Palme bringen. Das ist Hasse mit Sicherheit gelungen, führt aber zu einem völlig verzerrten Bild der Realität.

Wie laufen Tarifverhandlungen eigentlich ab? Auch der ADA unterbreitet uns zu Beginn Gehaltsangebote, die schon mal mit einer Null vor dem Komma beginnen. Und ADEXA stellt entsprechende Gegenforderungen auf. Das ist ein ­übliches Verhandlungsprozedere bei Tarifverhandlungen aller Branchen. Gute Sitte und lang geübte Praxis ist allerdings auch, dass ­diese Zahlen nicht öffentlich gemacht werden – weder von ADEXA, noch vom ADA.

Dass Hasse diese Regel missachtet, ist für ADEXA nicht nachvollziehbar, deutet aber darauf hin, dass „der schwarze Peter“ uns als Gewerkschaft zugeschoben werden soll.

Fakt ist: ADEXA fordert eine längst überfällige Honorierung für fort- und weitergebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie einen eigenen und zeitgemäßen Tarifvertrag für Filialleitungen. Und selbstverständlich verlangen wir für alle Apotheken-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter eine angemessene Gehaltserhöhung.

Der ADA sah bei der letzten Runde allerdings keine Notwendigkeit, fort- und weitergebildete Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter besonders zu honorieren oder Filialleiterinnen und -leiter im Tarifvertrag separat einzugruppieren. Darüber hinaus sollten Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter höherer Berufsjahresgruppen mit gerade einmal 1,0 Prozent abgespeist werden. Dass wir solch ein „Angebot“ ausschlagen müssen, liegt auf der Hand.

Tanja Kratt, Zweite Vorsitzende,
ADEXA – Die Apothekengewerkschaft

*Quelle: apotheke adhoc, https://bit.ly/2N8ypJS

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