Rezeptur

„Ein Problemlöser, der bislang fehlte!“

Was den Rezeptur-Retter unverzichtbar macht

Das Buchprogramm der pharmazeutischen Fachverlage listet bereits eine ganze Reihe von Rezepturtiteln. Jetzt ist ein weiterer hinzugekommen – siehe Kasten „Der Rezeptur-Retter“ im Beitrag "Was tun, wenn der Wirkstoff ausfällt?". Wir fragten beim Herausgeber Dr. Andreas S. Ziegler nach den Besonderheiten des Buches.
Foto: DAZ/Kahrmann
Dr. Andreas S. Ziegler

DAZ: Braucht es wirklich noch einen weiteren Rezeptur-Titel?

Ziegler: Nein, es braucht nicht irgendeinen weiteren Rezeptur-Titel, aber es braucht diesen Rezeptur-Titel. Es gibt diverse Lehrbücher und Grundlagenwerke, mal kompakt, mal ausführlich, hinzu kommen Teamschulungen und Spezialtitel zu bestimmten Darreichungsformen oder Grundoperationen, aber bei keinem dieser Werke stehen Lösungsansätze für alltägliche Rezepturprobleme im Mittelpunkt.

DAZ: Können Sie das näher erläutern?

Ziegler: Bei über 13 Millionen Rezepturarzneimitteln, die jährlich in Deutschland hergestellt werden, ist jede Apotheke früher oder später mit Rezepturproblemen konfrontiert, sei es, weil inkompatible Wirkstoffe verordnet wurden, der pH-Bereich der Grundlage nicht zu den rezeptierbaren pH-Bereichen der Arzneistoffe passt, Ausfällungen auftreten oder der Arzt darauf besteht, auf ein Konservierungsmittel zu verzichten, obwohl die Rezeptur mikrobiell anfällig ist … Die Reihe von alltäglichen Rezepturproblemen ließe sich fortsetzen. Hier setzt der Rezeptur-Retter an. Er beschäftigt sich mit der Frage, was in solchen Fällen zu tun ist und gibt Hilfestellungen für die Problemlösung.

DAZ: Der Rezeptur-Retter kommt also dann zum Einsatz, wenn etwas nicht funktioniert?

Ziegler: Vor allem, aber nicht nur. Es geht auch darum, Probleme im Vorfeld zu erkennen bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen. Es heißt immer, die Rezeptur sei so aufwendig. Was die Dokumentation angeht, ist das sicher auch richtig, aber eine unproblematische Standardrezeptur läuft in den meisten Apotheken doch relativ glatt durch. Aufwendig wird es immer dann, wenn ein Problem auftritt und sehr viel Zeit für die Recherche draufgeht.

DAZ: Und hier soll das neue Buch Abhilfe schaffen?

Ziegler: Genau, denn die einzelnen Kapitel beschreiben die Rezepturprobleme nicht nur und sie beschränken sich auch nicht darauf, verschiedene Handlungsoptionen vorzustellen, sondern leisten mit ihren umfangreichen Tabellen und Arbeitshilfen einen ganz konkreten Beitrag zur Problemlösung. Hier findet man zum Beispiel spezifische Informationen zur Haltbarkeit bestimmter Wirkstoffkombinationen, Alternativvorschläge für obsolete Arzneistoffe, Hinweise, wie grenzflächenaktive Wirkstoffe doch in Cremegrundlagen verarbeitet werden können oder welche Puffer für welche Rezepturen geeignet sind und vieles andere mehr.

DAZ: Ist es denn so einfach, die Lösung auf meinen konkreten Sachverhalt zu übertragen?

Ziegler: Wie heißt es so schön: „Wenn es einfach wäre, könnte es jeder.“ Es braucht schon eine gewisse pharmazeutisch-galenische Fachkenntnis, aber die Kollegen in der Apotheke sind alle so gut ausgebildet, dass ich da kein Problem sehe. Außerdem zeigen wir anhand zahlreicher Rezepturbeispiele, wie sich die empfohlenen „Rettungsmaßnahmen“ in der Apotheke einfach und effektiv umsetzen lassen. Ausgehend von problematischen Originalverordnungen wird der Weg zur optimierten Rezeptur Schritt für Schritt nachvollziehbar beschrieben.

DAZ: Gibt es sonst noch etwas, das den Rezeptur-Retter von anderen Rezepturbüchern unterscheidet?

Ziegler: Auf jeden Fall noch erwähnt werden sollten die Rezepturfotos. Man liest immer wieder von ionischen oder phenolischen Wechselwirkungen oder von allen Arten von Inkompatibilitäten und dennoch wissen die wenigsten, wie eine solche Inkompatibilität tatsächlich aussieht. Was auch kein Wunder ist, schließlich nimmt man sich in der Apotheke nicht die Zeit, absichtlich eine inkompatible Rezeptur herzustellen, nur um mal zu sehen, wie das aussieht. Aus didaktischen Gründen haben wir uns diese Mühe gemacht und zeigen anhand vieler Fotos, die speziell für dieses Werk angefertigt wurden, den direkten Bildvergleich zwischen inkompatiblen Rezepturverordnungen und optimierten Formulierungsalternativen. Ich muss zugeben, selbst für den versierten Galeniker hielt das Foto­shooting das ein oder andere Aha-Erlebnis bereit. Die Fotos sind daher nicht nur schmückendes Beiwerk, sie runden den Rezeptur-Retter sinnvoll ab und sind ein weiteres Alleinstellungsmerkmal dieses Buches. Um noch mal auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Ich bin sicher, wer sich erst mal selbst von den Vorzügen des Rezeptur-Retters überzeugt hat, wird zu dem Schluss kommen, dass so ein Problemlöser in der Apotheke bislang wirklich fehlte.

DAZ: Herr Dr. Ziegler, vielen Dank für das Gespräch! |

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