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Nur eine Bierdeckel-Skizze
Ein Kommentar von Dr. Armin Edalat
Eines steht fest: Der Vorstoß von CDU-Gesundheitspolitiker Michael Hennrich hat ordentlich Bewegung in die aktuelle Debatte um ein mögliches Rx-Versandverbot gebracht. Nach dem Interview auf DAZ.online, dem Auftritt beim Wirtschaftsforum und seinen Kommentaren in Peter Ditzels „Mein liebes Tagebuch“ muss sich Hennrich nun so einiges anhören. Viele Apotheker sind entsetzt darüber, dass er zum Umdenken aufruft und alternative Vorschläge erwartet. Unklar bleibt nämlich, ob es Taktiererei ist und Hennrich nur als Übermittler schlechter Nachrichten fungiert hat.
Doch wenn es tatsächlich so wäre, dass der erfahrene Gesundheits- und Apothekenpolitiker Hennrich den Berufsstand aufrütteln will, wenn er auf die neue Ausgangslage mit Jens Spahn als Minister hinweist, dann sollte man ihn wenigstens am Leben lassen. Um die Gleichpreisigkeit und flächendeckende Versorgung in Deutschland zu erhalten, führt juristisch und standespolitisch kein Weg am Rx-Versandverbot vorbei. Das weiß auch Hennrich, der sich schon früh und konsequent für diese Lösung des EuGH-Urteils stark gemacht hatte. Nun fürchtet er aber den fehlenden politischen Willen des Gesetzgebers, den Koalitionsvertrag auch so umzusetzen.
Sein Vorschlag – quasi skizziert auf einem Bierdeckel –, dass Krankenkassen und Versender Verträge abschließen und die Einsparungen den inländischen Apotheken zukommen lassen, könnte kurioserweise dem Rx-Versandverbot aber neuen Aufschwung geben. Das scheint auch Hennrich so zu sehen. Denn sollte der Vorschlag scheitern, würde dies noch mehr verdeutlichen, dass Selektivverträge und sonstige Abmachungen zwischen Krankenkassen und Versendern im Widerspruch stehen zu einem solidarischen Gesundheitssystem mit freier Arzt- und Apothekenwahl.
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