... auch DAZ noch

Zahl der Woche: Drei Viertel wollen Antibiotika

dak/ral | Wer wegen einer Erkältung zum Arzt geht, hat in der Regel eine feste Erwartungshaltung. Wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit ergeben hat, wollen drei Viertel der Patienten die Praxis mit einem Rezept für ein Antibiotikum verlassen.

3031 Personen über 18 Jahre hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit zum Thema Antibiotika befragt. Demnach haben bundesweit 37 Prozent der Befragten mindestens einmal im Jahr 2017 ein antibiotisch wirkendes Präparat verschrieben bekommen. Die Haupt­indikation für die Verordnung war in der Untersuchung Blasenentzündung, für die fast ein Viertel (23 Prozent) der im letzten Jahr verschriebenen Mittel eingesetzt wurden. 17 Prozent hatten eine Erkältung, 15 Prozent eine Nasennebenhöhlenentzündung, 14 Prozent eine Bronchitis, 12 Prozent Husten und 11 Prozent eine Verletzung beziehungsweise eine offene Wunde, als ihnen Antibiotika verordnet wurden.

Neben den Verordnungszahlen wurde in der Untersuchung auch das Wissen über diese Wirkstoffgruppe abgefragt, und da hapert es ganz gewaltig. Zwar wissen 78 Prozent der Befragten, dass Antibiotika bei bakteriellen Infektionen wirken. Jedoch denkt fast ein Drittel (31 Prozent) der Befragten, dass diese Substanzen auch gegen virale Infektionen helfen. Dies spiegelt sich in der Erwartungshaltung der Befragten wider, die in der Untersuchung ebenfalls abgefragt wurde: So erwarten 72 Prozent der Befragten, dass ihnen der Arzt bei einer Erkältung ein Antibiotikum verschreibt, wenn sich die Beschwerden nicht von selbst bessern. Nur 31 Prozent hingegen sind der Auffassung, dass ihnen bei einer Erkältung kein Antibiotikum verschrieben werden sollte. 

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