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Gesundheitspolitik
Medi24 in den Startlöchern
Droht Konkurrenz vom Schweizer Telemedizin-Anbieter?
„Mit der Lockerung des Fernbehandlungsverbots wird die Telemedizin rasch Verbreitung finden. Wir verzeichnen seit einiger Zeit vermehrt Anfragen von deutschen Krankenversicherern, die unsere Erfahrung nutzen möchten“, äußerte Medi24-Chef Angelo Eggli nach einem Bericht der „Ärzte Zeitung“. „Medi24 ist vorbereitet, seine Kapazitäten schnell hochzufahren.“
Laut Homepage ist Medi24 ein telemedizinisches Beratungszentrum mit Status einer Schweizer Arztpraxis. Rund um die Uhr bietet ein interdisziplinäres Team aus über 120 Fachpersonen telefonische Hilfe bei medizinischen Fragen an. Durch Krankenversicherer und Ärztenetze haben nach Angaben von Medi24 mehr als 3,5 Millionen Personen Zugang zur Beratung, seit der Geschäftsaufnahme 1999 wurden über 3 Millionen medizinische Beratungsgespräche geführt. Medi24 gehört zur Allianz Global Assistance, einem operativen Teil des Versicherungskonzerns Allianz SE.
Eine solche Konkurrenz für die Niedergelassenen wollte der Ärztetag von Deutschland ausdrücklich fernhalten. Sein Bekenntnis zur ausschließlichen Fernbehandlung wurde von weiteren Entschließungen begleitet, in denen er versucht, die Rahmenbedingungen festzulegen. Die wohl wichtigste lautet: „Kapitalorientierte Gesellschaften dürfen im vertragsärztlichen Sektor nicht in Konkurrenz zu Vertragsärzten treten oder gar Betreibereigenschaften für medizinische Versorgungszentren erhalten.“
Was macht Berlin aus dem Beschluss des Ärztetags?
Was am Ende im Rahmen von ausschließlichen Fernbehandlungen alles möglich ist, wird allerdings in Berlin entschieden. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu: „Die einschränkenden Regelungen zur Fernbehandlung werden wir auf den Prüfstand stellen.“
Unterstützung bekommen die Ärzte von Karin Maag, der gesundheitspolitischen Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion: „Den Ausbau von Onlinesprechstunden begrüße ich sehr.“ Das dürfe aber „selbstverständlich nicht dazu führen, dass der direkte Kontakt zwischen Arzt und Patient künftig ganz ausbleibt“. |
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