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- DAZ 51/2017
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Die Seite 3
Ein Traum von Baum
Beim Rückblick auf 2017 könnte uns Apothekerinnen und Apothekern nicht nur der Festtagsbraten schwer im Magen liegen. So manche gesundheits- und europapolitischen Entscheidungen (und vor allem auch die fehlenden!) werden wir auch im nächsten Jahr noch schwer verdauen müssen. Unter dem Weihnachtsbaum liegen – wie jedes Jahr – die hübsch verpackten Geschenke, aber diesmal wird die Bescherung vermutlich ganz anders sein als sonst. Das eine Päckchen ist mit „EuGH-Urteil“ beschriftet und will von niemandem geöffnet werden. Auch was der Inhalt des „EU-Dienstleistungspakets“ für die freien Heilberufe bedeutet, bleibt ungewiss, weshalb es eher nicht angerührt wird. Ein weiteres Präsent, vom Absender „2HM“ und äußerlich unscheinbar, lenkt unsere Aufmerksamkeit dagegen mit einem gefährlich-tickenden Geräusch auf sich. Wahrscheinlich wird es bald von selbst in die Luft gehen oder – was für alle Beteiligten vielleicht besser wäre – sich in dieser auflösen. Unsere Cartoonistin Barbara Kohm rät jedenfalls augenzwinkernd schon mal dazu, den Gürtel dieses Weihnachten etwas enger zu schnallen (S. 10). Wollen wir mal hoffen, dass wir nicht gezwungen werden, ihn letztendlich noch verkaufen zu müssen.
Das Jahr jetzt schon Revue passieren zu lassen, wäre aber eindeutig zu früh. Mit der DAZ-Weihnachtsausgabe möchten wir unsere Leserinnen und Leser auf unterhaltsame Weise durch die frohen Festtage begleiten. Im Schwerpunkt „Der unsterbliche Weihnachtsbaum“ geht es um die Frage, welche pharmazeutische Disziplin das lange Überleben des Baumes am besten garantieren könnte (ab S. 50). Alle Jahre wieder und pünktlich zur Weihnachtszeit steigt in den Apotheken bekanntlich die Nachfrage nach Glycerin und anderen Methoden, die das Leben des Weihnachtsbaumes bis ins neue Jahr verlängern sollen. Der Wunsch der Baumbesitzer nach hilfreichen Mitteln und Ratschlägen ist groß. Das pharmazeutische Personal genießt mit seiner Kompetenz hohes Ansehen in der Bevölkerung. Wenn es um die Gesundheit von Mensch, Tier und eben auch Weihnachtsbäumen geht, hat die Empfehlung aus der Apotheke einen ungebrochen hohen Stellenwert. Die Evidenzlage zum Einsatz von Glycerin bei Weihnachtsbäumen lässt natürlich zu wünschen übrig. Wissenschaftlich hochwertige Studien gibt es keine. Vor vielen Jahren untersuchte „Die Zeit“ in ihrem „Test zum Fest“ ein Gießwasser, das zu gleichen Teilen Wasser und Glycerin enthielt. Einige Fernsehsender zogen nach und erweiterten die Versuchsreihe um Sildenafil, ohne zu klären, wie sich diese Hypothese herleiten lässt. In allen Experimenten war das Leben der Glycerin-Bäume kürzer als derer in den Kontrollgruppen. Und so rät die aktuelle Ausgabe der Apothekenzeitschrift „Baby und Familie“ ihren Lesern von der Verwendung ab.
Davon unbeeindruckt lassen wir in der aktuellen DAZ Experten aller pharmazeutischer Fächer zu Wort kommen und denkbare Methoden vorstellen. Zudem hat sich mit Dr. Andreas Kiefer, dem Präsidenten der Bundesapothekerkammer, auch ein Standesvertreter unseren Fragen gestellt (S. 61).
Im Namen der DAZ-Redaktion (S. 44) wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, besinnliche und geruhsame Weihnachten und viel Vergnügen mit der nun folgenden Lektüre.
Armin Edalat
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