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AOK Nordost schreibt Zytos aus
Drittes kassenübergreifendes Open-House-Verfahren gestartet
Mit dem Arzneimittelversorgungsstärkungsgesetz (AMVSG) hat der Gesetzgeber dieses Jahr die exklusiven Rabattverträge zwischen Krankenkassen und Zyto-Apothekern gestrichen. Gespart werden soll nun mit anderen Instrumenten: Die Krankenkassen sollen „einheitlich und gemeinsam“ mit pharmazeutischen Unternehmen Rabatte für onkologische Fertigarzneimittel vereinbaren, aus denen Apotheken parenterale Zubereitungen zur unmittelbaren ärztlichen Anwendung herstellen. Überdies sollten Deutscher Apothekerverband und GKV-Spitzenverband in der Hilfstaxe neue Preise für diese Zyto-Zubereitungen vereinbaren. Doch dies ist in der gesetzlich vorgegebenen Frist nicht gelungen. Deshalb muss nun die Schiedsstelle entscheiden – am 14. Dezember treffen sich vor dieser DAV und GKV-Spitzenverband zum zweiten Mal.
Hersteller sind zurückhaltend
Was die neuen Rabattvereinbarungen mit Herstellern betrifft, machte die AOK Rheinland-Hamburg im September den Anfang. Federführend auch für die anderen Kassen in der Region schrieb sie 55 onkologische Wirkstoffe aus. Und zwar in einem Open-House-Verfahren, das allen potenziellen Rabattpartnern die gleichen Bedingungen vorgibt und bei dem Hersteller auch jetzt noch jederzeit neu einsteigen können. Im Oktober war Vertragsstart. Doch die Hersteller der fraglichen Arzneien sind zurückhaltend: Bislang gibt es gerade mal für acht Wirkstoffe Vertragspartner. Beim AOK-Bundesverband vermutet man, dass sich die parallel laufenden Hilfstaxenverhandlungen und die Open-House-Verfahren gegenseitig lähmen.
Im November zogen die Kassen in Hessen mit einer weiteren Open-House-Ausschreibung nach. Ihre Verträge sollen im neuen Jahr in Kraft treten. Während sich die AOK Hessen an diesem Verfahren nicht beteiligt, sondern zunächst abwarten will, wie die Verhandlungen zur Hilfstaxe weitergehen, hat mit der AOK Nordost bei der dritten Ausschreibung dieser Art wieder eine Ortskrankenkasse die Federführung übernommen. Die AOK Nordost sucht für die Kassen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern Vertragspartner für 56 Wirkstoffe – ebenfalls zu festen Konditionen. Wie auch bei den anderen Open-House-Verträgen soll für die Apotheken der eigene Standort entscheidend sein für die Frage, ob sie die Verträge bedienen müssen oder nicht.
„Finanzierungslücken zeitnah ausgleichen“
Die AOK Nordost will anders als die AOK Hessen nicht auf eine Einigung bei der Hilfstaxe warten. Vielmehr bestünden nach Wegfall der bisherigen exklusiven Ausschreibung Finanzierungslücken, die nun zeitnah auszugleichen seien. „Ein fehlendes Herstellerinteresse können wir als Verhandlungsführer für die Region Nordost an dieser Stelle – sowohl für das Verfahren der AOK Rheinland/Hamburg und Nordwest als auch für das unsere – in der Startphase des Open-House-Verfahrens nicht bestätigen“, erklärte AOK-Sprecherin Gabriele Rähse. |
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