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Kammerversammlung in Westfalen-Lippe wählt neuen Vizepräsidenten
Dortmunder Frank Dieckerhoff wird Amtsnachfolger von René Graf
Mit überwältigender Mehrheit (75 von 76 Stimmen) wurde Frank Dieckerhoff zum neuen Vizepräsidenten der Apothekerkammer Westfalen-Lippe gewählt. Er war der einzige Kandidat. Der bisherige Amtsinhaber René Graf legte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Frank Dieckerhoff von der Gemeinschaftsliste ist seit August 2002 Inhaber der Funkturm-Apotheke in Dortmund. Zuvor war er von 1990 an mehr als zwölf Jahre als angestellter Apotheker in der Punkt-Apotheke und der Funkturm-Apotheke tätig. Dem Kammervorstand gehört er seit Juni 2009 an. Deutlich knapper ging es bei der Besetzung des nun vakant gewordenen Vorstandspostens zu. Hier wurden zwei Kandidaten vorgeschlagen: von der Gemeinschaftsliste Dr. Phillip Schulte-Mecklenbeck und von der neuen Liste Eva-Maria Gödde. Der 32-jährige Apotheker, der als angestellter Apotheker in Haltern am See tätig ist, setzte sich knapp gegen seine Kontrahentin durch. Er erhielt 37 Stimmen, Gödde 35. Da Schulte-Mecklenbeck bislang Mitglied des Aus- und Fortbildungsausschusses war, galt es auch dafür einen Nachfolger zu finden. Hier ging es wieder weniger knapp zu. Die einzige Kandidatin Barbara Grünewald bekam 71 von 76 Stimmen und tritt somit die Nachfolge von Schulte-Mecklenburg als Mitglied des Aus- und Fortbildungsausschusses an.
Die Delegierten der Kammerversammlung befassten sich in ihrer ganztägigen Sitzung auch mit dem Haushaltsplan für das Jahr 2018. Der Kammerhaushalt wird im neuen Jahr um 5,6 Prozent auf ein Volumen von 7,4 Millionen Euro steigen – bei konstanten Beitragssätzen für die Mitglieder. Die Steigerungen erklären sich durch Einmalausgaben für zwei größere IT-Projekte. „Außerdem investieren wir weiter in die pharmazeutischen Dienstleistungen für unsere Mitglieder“, kündigt Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening an. Ab April sollen dafür zwei neue halbe Stellen für das Service-Portal Pharmazie der Kammer, das jährlich eine vierstellige Anzahl von Fachfragen beantwortet, geschaffen werden.
Außerdem wurde beschlossen, das Zusatzversorgungswerk der Apothekerkammer Westfalen-Lippe zum Jahresende aufzulösen. Das erforderliche Quorum von 75 Prozent der gewählten Kammerversammlungsmitglieder wurde erreicht. Die Einrichtung war 1956 geschaffen und Ende 1994 für Neuzugänge geschlossen worden und gewährt nichtselbstständigen Apothekern eine Zusatzrente. Der heutige Beschluss sieht vor, dass die etwa 650 Rentenempfänger und Rentenanwärter in einem abgestuften Verfahren Abfindungen erhalten.
Gleich zu Beginn hatte Kammerpräsidentin Overwiening einen Vorschlag zur Gestaltung des Apothekenhonorars ins Spiel gebracht. Ziel müsse sein, vor allem dafür Sorge zu tragen, dass sich die Umsatz- und Ertragsschere zwischen den Apotheken nicht noch weiter öffnet (siehe DAZ 2017, Nr. 47, S. 18). Eine Möglichkeit könnte das Herauslösen von Teilen des Fix-Honorars (die dann auch nicht mehr den Versendern zustehen würden) und dessen Auskehrung als gleichmäßige Basispauschale zur Abdeckung aller Gemeinwohlpflichten sein, erklärte sie ihren Vorschlag.
Ein weiterer Punkt auf der Agenda war, wie die Kammer mit dem Skandal um den Bottroper Apotheker umgeht, dem vorgeworfen wird, jahrelang Zytostatika gepanscht zu haben. Man habe sich als zuständige Kammer viele Gedanken gemacht, wie man mit dem Thema umgehen soll, erklärte Overwiening. Denn Politik, Gesellschaft, Betroffene und deren Angehörige verlangten nach Lösungen, um das Vertrauen in eine sichere Therapie wiederherzustellen. Die Kammer habe sich daher bereit erklärt, an Lösungen mitzuarbeiten, damit ein solches Verhalten, nicht mehr möglich sein wird.
Die nächste Kammerversammlung findet am Mittwoch, den 13. Juni 2018 statt – ausnahmsweise in den Räumlichkeiten der Ärztekammer Westfalen-Lippe. |
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