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Prisma
Das einmalige Herz als Passwort
Personen sicher identifizieren
Das System Cardiac Scan® beruht darauf, dass das Herz sehr individuell ist. So soll es keine zwei Personen mit identischen Herzen geben. Und Form und Größe des Organs ändern sich während des ganzen Lebens nicht, zumindest nicht, solange keine ernsthafte Herzerkrankung vorliegt. Zudem soll der Cardiac Scan® es ermöglich, nach einer Anfangsidentifizierung kontinuierlich zu überwachen, dass der Benutzer nicht wechselt.
Mit einem Doppler-Radar wird ohne Körperkontakt aus bis zu 30 Metern Entfernung das Herz beim Schlagen vermessen. Es soll beim ersten Scan etwa acht Sekunden dauern, um ein Organ eindeutig zu erkennen. Später wird durch eine fortlaufende Re-Authentifizierung sichergestellt, dass die richtige Person das Gerät bedient. So soll ein höheres Sicherheitsniveau im Vergleich zu bisherigen Verfahren möglich werden, denn ein einmaliges Einloggen sei deutlich leichter zu knacken als ein kontinuierlicher Authentifizierungsprozess, so die Hersteller.
Gesundheitliche Risiken seien nicht zu befürchten, da das Signal deutlich schwächer als die Funkwellen eines WLAN-Netzwerks sind, betonen die Wissenschaftler. Mit ca. fünf Milliwatt soll das Gerät weniger als ein Prozent der Strahlung eines herkömmlichen Smartphones ausstrahlen. Getestet wurde das Gerät in einer Pilotstudie mit 78 Probanden: Die Identitätsprüfung per Cardiac Scan® verlief in 98% bis 99% aller Fälle erfolgreich. Als Nebeneffekt könnte das System auf mögliche Erkrankungen hinweisen: Sollte der Scanner die Autorisierung verweigern, obwohl eindeutig die richtige Person Zugang haben möchte, so könnte eine Erkrankung des Herzens dahinter stecken. |
Quelle
Song C et al. Cardiac Scan: A Non-Contact and Continuous Heart-Based User Authentication System. 23rd Annual International Conference on Mobile Computing and Networking, Oktober 2017
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