DAZ aktuell

EuGH-Urteil bereitet Angestellten Sorgen

Adexa-Chef May: Honorarerhöhung für Apothekenleiter ist auch im Interesse ihrer Mitarbeiter

BERLIN (ks) | Das Urteil des Europä­ischen Gerichtshofs zur Rx-Preisbindung im grenzüberschreitenden Arzneimittelversandhandel wirkt sich spürbar auf Apothekenangestellte aus. Nicht zuletzt deshalb ist das Rx-Versandverbot eine wesent­liche Forderung der Apothekengewerkschaft Adexa für die nächste Legislaturperiode. Was Adexa sonst noch wichtig ist, erklärte ihr Erster Vorsitzender Andreas May im Interview mit DAZ.online.
Foto: Adexa
Andreas May

Beim Thema Versandhandel ist Adexa auf einer Linie mit der ABDA: „Auch wir glauben, dass ein Rx-Versandverbot die beste und sicherste Lösung für die rund 138.000 Apotheken­mitarbeiter ist“, betont May. Auch die Angestellten hätten Angst um die Zukunft der Apotheke vor Ort und sorgten sich um ihre eigene Zukunft. Denn, wenn es weniger Apotheke gebe, verlören Menschen auch ihre wohnortnahen Arbeitsplätze. Gerade für die Angestellten der besonders gefährdeten kleineren Apotheken auf dem Land würde es schwer, so May gegenüber DAZ.online. Der Adexa-Chef berichtet, dass es immer häufiger Beschwerden von Mitarbeitern gebe, dass ihre Apothekenleiter die jüngste Tariferhöhung wegen des EuGH-Urteils nicht umsetzen könnten. „Einige Apothekenleiter verweigern die Gehaltserhöhung, weil sie sich in ihrer Existenz bedroht fühlen“, so May.

Eine weitere wichtige politische Forderung an den nächsten Deutschen Bundestag ist für May, das Apotheken­honorar zu erhöhen und regelmäßig anzupassen. „Nur wenn die Apothekeninhaber von der Politik in die Lage versetzt werden, ein auskömmliches Unternehmen zu leiten, können auch die Mitarbeiter profitieren.“

Eine weitere Forderung bezieht sich auf bessere staatliche Unterstützung insbesondere die PTA- und PKA-Ausbildung. „Pharmaziestudiengänge für angehende Apotheker sind kostenlos, angehende PTA müssen aber teilweise hohe Gebühren und sonstige Kosten bezahlen, das darf eigentlich nicht sein.“ Grundsätzlich würde sich Adexa aber sowohl im Pharmaziestudium als auch in der PTA-Ausbildung „mehr frischen Wind und auch mehr Zeit wünschen, so dass die Mitarbeiter auf neue, pharmazeutische Aufgaben in der Apotheke besser vorbereitet werden“.

Das gesamte Interview mit Andreas May finden Sie auf DAZ.online, wenn Sie den Webcode Q5AR8 in die Suchmaske eingeben. |

Das könnte Sie auch interessieren

Apothekengewerkschaft fordert Rx-Versandverbot

ADEXA schreibt an SPD und Grüne

Interview zur Novellierung der PTA-Ausbildung

Abschied vom Schulgeld erleichtert längere Ausbildung

Vorstandswahlen auf der Gewerkschaftssitzung in Hamburg

Das ist die künftige Doppelspitze von ADEXA

Ergebnisse einer Online-Umfrage von ADEXA

Zukunft des PKA-Berufs: Welche Wege führen aus der Krise?

Was aus Sicht der Apothekengewerkschaft Adexa verbessert werden muss – Interview mit Barbara Neusetzer

Baustellen

ADEXA, ADA und TGL – so funktioniert die Tarifpolitik für Apotheken

Es wird wieder verhandelt

Personalnot in Apotheken aus Sicht des Arbeitgeberverbands und der Gewerkschaft

Ein Thema – zwei Perspektiven

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.