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Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt

Teil 1: Das BAuA-Projekt im Überblick

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat im Mai 2017 ein umfangreiches Forschungsprojekt über „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ abgeschlossen und die Ergebnisse veröffentlicht. Wir stellen in einer Serie grundlegende Erkenntnisse dieser Studie vor und möchten damit zur Gestaltung guter Arbeits­bedingungen beitragen.

Psychische Erkrankungen von Arbeitnehmern haben an Bedeutung zugenommen und werden häufiger in der Öffentlichkeit diskutiert. Die Beschäftigten werden mit anderen Belastungen konfrontiert als früher. Dabei soll die Arbeit menschengerecht gestaltet sein. Eine Tätigkeit gilt laut Gesellschaft für Arbeitswissenschaft dann als human, wenn sie weder die körperliche noch die geistige Gesundheit beeinträchtigt, den Qualifikationen des Beschäftigten entspricht, die Entfaltung individueller Potenziale und Kompetenzen ermöglicht und die Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt.

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Weniger Arbeitsunfälle

Während sich der Arbeitsschutz früher vor allem auf die Verhütung von Arbeitsunfällen konzentrierte und sich in dieser Hinsicht erfolgreich etabliert hat, wird die Beurteilung der psychischen Gefährdung noch häufig außer Acht gelassen. Psychische oder psychosomatische Erkrankungen entwickeln sich schleichend. Ihre Ursachen sind oft nicht direkt ersichtlich, ihre Behandlung ist dagegen langwierig und schwierig.

Ressourcen und Stressoren

Als Risikofaktoren für die psychische Gesundheit gelten sogenannte Stressoren. Diese können je nach Situation mehr oder weniger belastend wirken. Andere Faktoren, die sogenannten Ressourcen, können die negative Wirkung von Stressoren kompensieren. Dennoch gibt es Stressoren, die sich – langfristig betrachtet – nicht vollständig durch potenzielle Ressourcen abmildern lassen.

Bestimmte Faktoren werden als „zentrale Ressource“ bzw. „zentrale Stressoren“ bewertet. Eine zentrale Ressource ist der Tätigkeitsspielraum, zu den zentralen Stressoren dagegen zählen Arbeitsintensität, Emotions­arbeit und atypische Arbeitszeiten.

Langfristige negative Folgen

Die Folgen psychischer Belastung ­äußern sich auf unterschiedlichen Ebenen und betreffen keineswegs nur die Seele oder die Psyche. Dabei können sie kurz- oder langfristig sein.

Im Fokus stehen meist die langfristigen Folgen, die sich dauerhaft negativ auf die Gesundheit der Arbeitnehmer auswirken, z. B. Muskel-Skelett-Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychosomatische Beschwerden. Zu berücksichtigen sind auch die subjektive Arbeitszufriedenheit und Motivation der Arbeitnehmer.

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Arbeitsbedingungsfaktoren

Im BAuA-Projekt wurden sogenannte „Arbeitsbedingungsfaktoren“ nach vier Themenfeldern differenziert:

1. Arbeitsaufgabe,

2. Führung und Organisation,

3. Arbeitszeit,

4. technische Faktoren.

Mit dem Faktor „Arbeitsaufgabe“ befasst sich Teil 2 dieser Serie. |

Quelle

Rothe I et al. Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – Wissenschaftliche Standort­bestimmung. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund 2017

Tatiana Dikta, B.Sc. Psych. und PTA

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