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- DAZ 27/2017
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Prisma
Abschütteln? Zwecklos!
Wie Zecken an ihren Wirten haften
Schon vor 160 Jahren hat ein Zoologe unterm Lichtmikroskop die Füße des achtbeinigen Spinnentiers Zecke (Ixodes ricinus) studiert und ihre Morphologie beschrieben. Der Blick durch das viel schärfere Elektronenmikroskop konnte dem nichts wesentlich Neues hinzufügen – wohl aber eine chemische Untersuchung. Entomologen der Universität Kiel haben in den Krallen und dem dazwischen liegenden Haftpolster des Zeckenfußes das Biopolymer Resilin entdeckt. Das langkettige Faserprotein ähnelt strukturell dem Elastin und kommt z. B. in den Gelenken von Libellen und in den Hinterbeinen von Flöhen vor; in Spinnentieren war es bisher nicht nachgewiesen worden.
Die Autoren ließen Zecken über eine Glasplatte laufen und haben das „Festsaugen“ der Füße bei jedem Schritt im Film dokumentiert [2]. Die Adhäsivität haben sie teils durch mechanischen Zug, teils durch zentrifugales Schleudern gemessen und bei weiblichen Zecken Werte bis zum 534-Fachen ihres Körpergewichts gefunden. Da nur die Weibchen Blut saugen, ist ihre Adhäsivität viel größer als die der Männchen. Während ihrer Blutmahlzeit können sie ihr Körpergewicht um mehr als das Hundertfache steigern; schon deshalb würden sie von ihrem Wirt herabfallen, wenn sie nicht mit ihren Füßen an dessen Haut „kleben“ würden. |
Quellen
[1] Voigt D, Gorb S. Functional morphology of tarsal adhesive pads and attachment ability in ticks Ixodes ricinus (Arachnida, Acari, Ixodidae). J Exp Biol 2017;220:1984-1996
[2] Wie Zecken Halt finden; www.uni-kiel.de/pressemeldungen, 19.6.2017
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