Thema Kinderwunsch

Schwangerschaft in Sicht

Woran Frauen mit Kinderwunsch denken sollten

Von Beate Fessler | Wenn Frauen eine Schwangerschaft planen, befinden sie sich in einer sensiblen Lebens­phase. Sie sind dann besonders empfänglich für Lebensstil­änderungen. Das kann bei der präkonzeptionellen Beratung genutzt werden. Noch immer vernachlässigt wird die dringend erforderliche Folsäuresupplementation. Auch der Impfschutz muss im Vorfeld der Schwangerschaft geprüft werden.

In Deutschland werden wieder mehr Babys geboren. Gleichzeitig steigt das Alter der Frauen, die ein Kind zur Welt bringen. Das Durchschnittsalter bei der ersten Schwangerschaft liegt derzeit bei etwa 30 Jahren. Risikokonstellationen werden häufiger. Die Beratung rund um die Schwangerschaft wird deshalb auch in der Apotheke immer wichtiger: Ein Verzicht auf Rauchen und Alkohol während der Schwangerschaft sollte selbstverständlich sein. Noch besser ist es, bereits im Vorfeld auf den Glimmstängel zu verzichten – um die Fertilität zu verbessern. Das gilt im Übrigen auch für die werdenden Väter. Die Einnahme von Folsäure wird noch immer vernachlässigt. Sie sollte mit dem Absetzen der Kon­trazeption beginnen. Durch Sport und gesunde Ernährung sollte ein normales Körpergewicht bei Konzeption erreicht werden. Gegen Diphtherie und Tetanus, aber auch Röteln, Varizellen und Masern muss ein Impfschutz gewährleistet sein. Ein Test auf Toxoplasmose ist individuell zu überlegen. Chronische Erkrankungen erfordern möglicherweise eine Umstellung der Medikation. Wenn es in der Familie Erbkrankheiten gibt, können die werdenden Eltern vorab auch eine genetische Beratungsstelle aufsuchen. Adressen findet man z. B. auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik (www.gfhev.de). Nun zu den Details.

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Joggen ist während der Schwangerschaft umstritten Grundsätzlich gilt jedoch: Hat man eine Sportart bereits vor der Schwangerschaft regelmäßig betrieben, ist das Risiko sie weiterzuführen deutlich geringer, als wenn sie erst während der Schwangerschaft begonnen wird. Regelmäßige körperliche Aktivität mit moderater Intensität (während der Belastung sollte eine normale Unterhaltung möglich sein) wird während jeder normalen Schwangerschaft empfohlen.

Normalgewicht bei Konzeption anstreben

Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten sich gesund ernähren – idealerweise in Anlehnung an die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (www.dge.de). Eine Optimierung des Gewichts während der Schwangerschaft ist nicht nur schwierig, sondern kommt letztlich auch zu spät. Es ist also schon vor der Schwangerschaft ein normales Körpergewicht anzustreben, sprich ein BMI zwischen 19 und 24 kg/m2. Adipositas, Übergewicht, aber auch Untergewicht können sich ungünstig auf den späteren Schwangerschaftsverlauf auswirken. Liegt der BMI unter 19 kg/m2, steigt das Risiko, dass das Kind zu früh oder mit einem niedrigen Geburtsgewicht zur Welt kommt. Auch Übergewicht erhöht die Frühgeburtlichkeit [McDonald 2010]. Übergewichtige Schwangere werden zu 30 Prozent häufiger vor der 37. Gestationswoche entbunden. Dies ist das Ergebnis einer Metaanalyse, die 84 Studien mit mehr als einer Million Schwangeren umfasst. Das Risiko steigt mit zunehmendem Körpergewicht. Zusätzlich erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für einen Gestationsdiabetes.

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Richtwerte für die zusätzliche Energiezufuhr für Schwangere laut DGE: im 2. Trimester + 250 kcal/Tag und im 3. Trimester + 500 kcal/Tag. Diese Angaben gelten nur bei Normalgewicht vor der Schwangerschaft, bei einer wünschenswerten Gewichtsentwicklung während der Schwangerschaft (Körpergewichtszunahme von 12 kg bis Ende der Schwangerschaft) und bei unverminderter körperlicher Aktivität.

Folsäure ab Kinderwunsch einnehmen

Mit Ausnahme von Folat und Iod, kann der Mehrbedarf an zahlreichen Nährstoffen in der Schwangerschaft durch eine geeignete Lebensmittelauswahl gedeckt werden. Folsäure verringert neben dem Risiko für Neuralrohrdefekte auch das Risiko anderer fetaler Fehlbildungen: z. B. kongenitaler Herzerkrankungen, einer Harnwegsanomalie oder einer Pylorusstenose. Das Neuralrohr verschließt sich zwischen dem 22. und 28. Tag nach der Befruchtung. Zu diesem Zeitpunkt wissen die Frauen also noch gar nicht, dass sie schwanger sind. Es ist deshalb zu empfehlen, die Folsäure-Einnahme mit Absetzen der Kontrazeption zu beginnen. Nur dann ist sichergestellt, dass bei Eintritt der Gravidität ein Schutz besteht. Die von der DGE empfohlene Menge an Folat kann zwar über eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten erreicht werden, zusätzlich sollten Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten, aber täglich 400 µg Folsäure einnehmen (siehe Tab. 1). Supplemente mit mehr als 400 µg Folsäure führen rascher zu einer präventiv wirksamen Gewebekonzen­tration. Sie sollten eingenommen werden, wenn die Einnahme erst kurz vor oder sogar erst nach der Konzeption beginnt (siehe Tab. 2). Eine tägliche Zufuhr von bis zu 1000 µg Folsäure wird als sicher eingeschätzt.

Tab. 1: Empfohlene Folatzufuhr nach Lebenssituation; Tabelle modifiziert nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.
Lebenssituation
empfohlene Zufuhr von Folat-Äquivalenten
zusätzlich 400 µg Folsäure als Präparat zur Prävention von Neuralrohrdefekten
Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten
300 µg Folat-Äquivalente pro Tag (aus folatreichen Lebensmitteln).
+
Schwangere im ersten Trimester
550 µg Folat-Äquivalente pro Tag (gezielter Verzehr folatreicher Lebensmittel).
+
Schwangere ab dem zweiten Trimester
550 µg Folat-Äquivalente pro Tag (gezielter Verzehr folatreicher Lebensmittel).
Stillende
450 µg Folat-Äquivalente pro Tag (gezielter Verzehr folatreicher Lebensmittel).
Tab. 2: Übersicht über Folat-Präparate und Referenzwerte der DGE (Auswahl) [Quelle: Lauer-Taxe, Stand 23. Mai 2017]
Folat
Vitamin D
Iod
Eisen
Referenzwerte der DGE für Frauen von 19 bis 51 Jahren
(Dosis pro Tag)
300 µg Folat-Äquivalent
20 µg
150 µg
15 mg
zusätzlich 400 µg Folsäure als Präparat zur Prävention von Neuralrohrdefekten (bis 2. Trimester)
Referenzwerte der DGE für Schwangere (Dosis pro Tag)
550 µg Folat-Äquivalent
20 µg
200 µg
30 mg
Folat-Mikronährstoff-Kombinationen, Dosis pro Tag
Femibion® BabyPlanung
800 µg Folsäure
20 µg
150 µg
enthält weitere Mikronährstoffe (eine Tablette täglich)
Elevit® 1 Kinderwunsch & Schwangerschaft
800 µg Folsäure
5 µg
150 µg
14 mg
enthält weitere Mikronährstoffe (eine Tablette täglich)
Folio® forte ab Kinderwunsch bis zum Ende der 12. Woche
800 µg Folsäure
20 µg
150 µg oder iodfrei
+ Vitamin B12 (9 µg Cyanocobalamin) (eine Tablette täglich)
My Bellence®Kinderwunsch und Schwangerschaft
800 µg Folsäure
10 µg
150 µg oder iodfrei
enthält weitere Mikronährstoffe (eine Kapsel und eine Kautablette täglich)
Multi für Schwangere + DHA MensSana®
600 µg Folsäure
5 µg
150 µg
enthält weitere Mikronährstoffe (eine Pulver- und eine Ölkapsel täglich)
Orthomol Natal®bei Kinderwunsch, in der Schwangerschaft und Stillzeit
500 µg Folsäure
15 µg
150 µg
5 mg
enthält weitere Mikronährstoffe (Angaben laut Hersteller; Pulver mit drei Kapseln oder fünf Tabletten mit drei Kapseln täglich)
Folathaltige Arzneimittel, Dosis pro Tablette
Folat
weitere Wirkstoffe
Indikationen (gekürzt)
Folsan® 0,4 mg
(Dosierung: ein bis zwei Tbl. täglich)
400 µg Folsäure
Prophylaxe, wenn ausreichende Folsäure-Zufuhr mit der Nahrung nicht möglich; perikonzeptionelle Primärprävention von Neuralrohrdefekten, auch bei vollwertiger Ernährung
ferro sanol® gyn
(Dosierung: eine Tbl. täglich)
1000 µg Folsäure
80 mg Eisen
Behandlung eines kombinierten Eisen- und Folsäure-Mangels, insbesondere während der Schwangerschaft und Stillzeit
Folgamma®
(Dosierung: eine Tbl. täglich)
1500 µg Folsäure
25 µg Cyanocobalamin
nachgewiesener, durch Ernährung nicht behebbarer Folsäure- und Vitamin-B12-Mangel
Folsan® 5 mg
(Dosierung: eine Tbl. täglich)
5000 µg Folsäure
perikonzeptionelle Prophylaxe eines Neuralrohrdefektes bei vorausgegangener Schwangerschaft mit Neuralrohrdefektbildungen oder bei Antiepileptikatherapie.

Auch auf eine ausreichende Iod-Versorgung ist schon im ­Vorfeld der Schwangerschaft zu achten. Iod-Salz, Milch- und Milchprodukte, sowie zwei Portionen Meeresfisch pro ­Woche sollten regelmäßig verzehrt werden. Etwa 120 µg Iod werden täglich mit der Nahrung und mit iodiertem Speisesalz aufgenommen. Bereits eine milde Iod-Unterversorgung kann sich negativ auf die Entwicklung eines Kindes auswirken. ­Deshalb sollen Schwangere zusätzlich ein Supplement von 100 bis 150 µg pro Tag einnehmen. Bis zu 200 µg Iod-Supplementierung werden in der Schwangerschaft pro Tag als ­sicher angesehen. Bei Schilddrüsenerkrankungen muss eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Was sind Folat-Äquivalente?

Synthetische Folsäure ist – auf nüchternen Magen – zu fast 100% bioverfügbar. Die in Lebensmitteln natürlich vorkommenden Folat-Verbindungen (Folate) werden schlechter verwertet. Im Körper ist das Tetrahydrofolat die biologisch aktive Form. Laut DGE entspricht 1 µg Folat-Äquivalent = 1 µg Nahrungsfolat = 0,5 µg Folsäure (nüchtern) = 0,6 µg Folsäure (mit Nahrung). Formel zur Berechnung:

1 µg Folat-Äquivalent = x µg Nahrungsfolat + (1,7 * x µg Folsäure)

Der Referenzwert für die Eisen-Zufuhr ist für Schwangere um 100 Prozent höher als für Nichtschwangere. Jedoch entfällt der menstruelle Blutverlust. Die intestinale Eisen-Resorption steigt in der Schwangerschaft. Eine prophylaktische Eisen-Supplementierung wird Schwangeren also nicht generell empfohlen. Eine Supplementierung sollte individuell auf einer medizinischen Beratung und Blutuntersuchungen beruhen.

Viele Schwangere sind unzureichend mit Vitamin D ­versorgt. Auch hier kann bereits vorsorgend etwas getan werden: Empfehlenswert ist ein täglicher Aufenthalt im Freien über fünf bis 30 Minuten, um die körpereigene Vitamin-D-Produktion anzuregen. Für Schwangere mit fehlender Vitamin-D-Eigensynthese wird eine Vitamin-D-Aufnahme von 20 µg (800 IU) täglich empfohlen.

Impfschutz checken!

Während der Schwangerschaft sind Lebendimpfstoffe kontraindiziert. Andere Impfungen können zum Teil nur unter strenger Indikationsstellung durchgeführt werden. Deshalb sollte bereits bei der Planung einer Schwangerschaft ein Blick auf den Impfpass geworfen und fehlende oder nicht dokumentierte Impfungen aufgefrischt werden. Bei Lebendimpfstoffen ist eine Frist von drei Monaten zum geplanten Eintritt der Schwangerschaft einzuhalten. Darüber hinaus ist es sinnvoll, den Impfschutz von Personen im direkten Umfeld der Schwangeren, beziehungsweise des Säuglings, zu prüfen.

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Urlaub ist am schönsten, wenn er gut geplant wird. Auch wenn die Zika-Fälle in Brasilien mittlerweile deutlich rückläufig sind, ist weiterhin Vorsicht geboten. Der Rückgang könnte auch damit erklärt werden, dass einmal Infizierte sich nicht erneut infizieren. Vor allem für Touristen bestünde dann weiterhin ein Infektionsrisiko. Bei unvermeidbaren Reisen gilt: vor der Abreise dringend von einem Tropen- oder Reisemediziner beraten lassen, auf ganztägigen Mückenschutz achten, nach der Reise sechs Monate bis zur Verwirk­lichung des Kinderwunsches warten. Wenn bei ­bestehender Schwangerschaft der Partner aus einem Risiko-Gebiet zurückkehrt, bis zum Ende der Schwangerschaft „Safer Sex“ prak­tizieren.

Röteln, Varizellen, Masern, Pertussis und Influenza können während der Schwangerschaft Schaden anrichten (siehe Tab. 3). Deshalb sollte insbesondere für Röteln, Varizellen und Masern der Impfstatus geprüft werden. Ist er unzureichend oder nicht dokumentiert, ist die Impfung unerlässlich. Zudem sollte ein Schutz vor Diphtherie und Tetanus bestehen.

Tab. 3: Erkrankungen, für die Impfstoffe zur Verfügung stehen, deren Sicherheit beim Einsatz in der Schwangerschaft von WHO-Experten analysiert wurden [Quelle: Volz-Zang 2014].
impfpräventable Erkrankung
Erkrankung bei schwangeren Frauen
Risiko für das ungeborene Kind
Risiko für den jungen Säugling
Influenza, pandemische A/H1N1-Influenza
schwere Erkrankung (einschließlich erhöhter Hospitalisierungsrate) insbesondere im zweiten und dritten Trimenon
möglicherweise erhöhte Abortrate
erhöhte Hospitalisierungsrate bei Säuglingen im Alter < sechs Monate
Tetanus
hohe Morbidität und Mortalität; nicht durch Schwangerschaft be­einflusst
unbekannt
neonataler Tetanus (Mortalität ca. 60%)
Pertussis
nicht durch Schwangerschaft beeinflusst
abhängig von der Schwere der Erkrankung der Mutter
erhöhtes Risiko schwerer Komplikationen bei jungen Säuglingen ohne Impfschutz
Meningokokken
signifikante Morbidität und Mortalität;
nicht durch Schwangerschaft beeinflusst
unbekannt
signifikante Morbidität und Mortalität
Röteln
nicht durch Schwangerschaft beeinflusst
Rötelnembryopathie, erhöhte Abortrate
siehe Risiko für das ungeborene Kind
Masern
möglicherweise schwere Erkrankung
möglicherweise erhöhte Rate vonAborten, Tot- und Frühgeburten
höheres Risiko von SSPE* bei Erkrankungen von Kindern < zwei Lebensjahren
Mumps
nicht durch Schwangerschaft beeinflusst
möglicherweise erhöhte Abortrate
sehr seltene Erkrankung
Polio
erhöhtes Risiko paralytischer Erkrankungen
Berichte über Schädigung des Feten
infantile Paralyse
Gelbfieber
hohe Morbidität und Mortalität; nicht durch Schwangerschaft beeinflusst
unbekannt
unbekannt

* SSPE: Subakute sklerosierende Panenzephalitis

Risiko Toxoplasmose

Toxoplasmose ist eine an sich harmlose Infektion. Sie wird durch Katzenkot, aber auch durch nicht ausreichend erhitztes Fleisch (auch in Form von Rohwurst, Salami, Schinken) übertragen. Wer die Infektion schon durchgemacht hat, besitzt schützende Antikörper. Kritisch ist dagegen eine Erstinfektion in der Schwangerschaft. Insbesondere eine Infektion im ersten Trimenon kann zu schweren Komplikationen beim Ungeborenen führen: wie etwa einer Hepatosplenomegalie oder einem Hydrocephalus. Auch das Abortrisiko ist erhöht. Man kann schon präkonzeptionell überprüfen lassen, ob zu einem früheren Zeitpunkt eine Toxoplasmose durchgemacht wurde. Ist das nicht der Fall, sollte die Frau auf engen Kontakt mit Katzen und den Genuss von rohem Fleisch verzichten. Ob die Krankenkasse die Kosten für den Test übernimmt, muss im Einzelfall nachgefragt werden.

Chronisch krank und schwanger

Sei es eine Hypertonie, ein Diabetes mellitus oder eine chronische Polyarthritis – Frauen, die unter einer chronischen Krankheit leiden, sollten eine Schwangerschaft möglichst gezielt planen. Sie sollten mit dem behandelnden Facharzt frühzeitig die notwendigen Details besprechen, idealerweise in Absprache mit dem Frauenarzt.

Bei Diabetikerinnen muss der Blutzucker präkonzeptionell so optimal wie möglich eingestellt werden. Denn die Höhe des Blutzuckers korreliert unter anderem mit dem Risiko für Spontanaborte. Ziel ist ein guter HbA1c-Wert ohne Hypoglyk­ämierisiko. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de) empfiehlt zum Zeitpunkt der Konzeption einen HbA1c-Wert unter 7%, besser noch unter 6,5%. Auch das antidiabetische Behandlungskonzept gehört auf den Prüfstand. Patientinnen mit einem Typ-2-Diabetes müssen auf Insulin umgestellt werden. Bei Frauen, die wegen einer Hypertonie behandelt werden, kann eine Umstellung der antihypertensiven Therapie notwendig werden. Denn Sartane und ACE-Hemmer sind kontraindiziert, da sie fetale Fehlbildungen verursachen können.

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Feldsalat, Linsen und Brokkoli gehören zu den besonders folatreichen Lebensmitteln. Auch Obst und Gemüse können eine Infektionsquelle darstellen, wenn sie nicht frisch und gründlich gewaschen werden. Mit Erde behaftete Lebensmittel sollten getrennt aufbewahrt und geschält werden.

Schwanger trotz Autoimmunerkrankungen?

Wollen Frauen mit multipler Sklerose (MS), rheumatoider Arthritis oder Colitis ulcerosa schwanger werden, sollte die Krankheitsaktivität zum Zeitpunkt der Konzeption ­möglichst gering sein. Es ist keine gute Idee während eines Krankheitsschubs schwanger zu werden. Zwar vermindern sich bei einem Teil der Frauen mit einer Autoimmunerkrankung die Beschwerden während der Schwangerschaft sogar. Jedoch stiegen sie in einer Studie – an 269 Schwangeren mit MS - nach der Geburt wieder an und erreichten nach einem Jahr das Ausgangsniveau [Confavreux 1998]. |

Quelle

Confavreux C et al. Rate of pregnancy-related relapse in multiple sclerosis. Pregnancy in Multiple Sclerosis Group. NEJM 1998;339(5):285-291

Gröning T. Vortrag beim Fortbildungskongress Frauenärztliche Bundesakademie 2017, Symposium „Babyplanung: Was ist heute präkonzeptionell möglich“, veranstaltet von der Merck Selbstmedikation GmbH

Kind AB, Surbeck D. Präkonzeptionelle Beratung und Prävention. Gynäkologie 2008;3:6-11

McDonald SD et al. Overweight and obesity in mothers and risk of preterm birth and low birth weight infants: systematic review and meta-analyses. BMJ 2010;341:c3428

Toth B, Wiegratz I. Präkonzeptionelle Risikoberatung. Gyn Endokrin 2014;12:35-46

Informationen des Arbeitskreis Folsäure und Gesundheit, www.ak-folsaeure.de

Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V., www.dge.de

Diabetes und Schwangerschaft. Patientenversion der Leitlinie der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, Stand 2008, www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

Frauenärzte im Netz, Informationen des Berufsverbands der Frauenärzte e.V. (BVF) und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), www.frauenaerzte-im-netz.de

Gesund ins Leben - Netzwerk junge Familie. Informationen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, www.gesund-ins-leben.de

Genetische Beratung in Klinik und Praxis. Informationen der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik e. V., www.gfhev.de

Volz-Zang C. Sicherheit von Impfungen während der Schwangerschaft. Bulletin zur Arzneimittelsicherheit 2014;4:16-20

Autorin

Dr. Beate Fessler ist Apothekerin und arbeitet als freie Medizinjournalistin unter anderem für die Deutsche Apotheker Zeitung.

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