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Aus den Ländern
Wie steht die FDP zu den Apothekern?
Meinungsaustausch beim Parteitag in Baden-Württemberg
Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner hatte für atmosphärische Störungen zwischen der FDP und der Apothekerschaft gesorgt, als er kurz nach dem EuGH-Urteil in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dieses Urteil begrüßt hatte. Konkret hatte er mehr Apothekenwettbewerb gefordert, anstatt „die Apotheken unter Naturschutz zu stellen“.
Die FDP Baden-Württembergs hatte sich hingegen deutlich anders zur öffentlichen Apotheke positioniert als Lindner. So hatten FDP-Abgeordnete die Landesregierung von Baden-Württemberg aufgefordert, das von Gesundheitsminister Gröhe angestrebte Verbot des Versandhandels von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu unterstützen. Andernfalls drohe ein ungleicher und ruinöser Wettbewerb zwischen ausländischen Versendern und den Präsenzapotheken, so Jochen Haußmann, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion.
Auf der anderen Seite brachten die Jungen Liberalen auf dem Parteitag einen Antrag für den Erhalt des Versandhandels mit Rx‑Arzneimitteln ein. Diesen Antrag haben die Delegierten zur weiteren Beratung an den Landesvorstand verwiesen.
Viele der rund 400 Delegierten und weitere prominente FDP-Mitglieder schauten beim LAV-Stand vorbei und suchten das Gespräch. Genannt seien der Landesschatzmeister Michael Link, Dr. Christoph Hoffmann (MdL, Lörrach-Müllheim), der parlamentarische Berater Markus Flandi, der bayerische FDP-Landesvorsitzende Albert Duin und Ministerialdirigent Dr. Rolf Steltenmeier (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit).
Neben Jochen Haußmann sprachen sich der FDP-Landesvorsitzende Michael Theurer (MdEP), seine Stellvertreter Pascal Kober und Dr. Hans-Ulrich Rülke sowie die Vorsitzende der FDP im Schwarzwald-Baar-Kreis, Apothekerin Andrea Kanold, am LAV-Stand deutlich für ein Versandhandelsverbot aus.
LAV-Vorstandsmitglied Eleftherios Vasiliadis erläuterte allen Besuchern sehr praxisnah die Situation der öffentlichen Apotheken und zeigte auf, inwiefern ein uneingeschränkter Arzneimittelversandhandel die bisherigen bewährten Versorgungsstrukturen gefährdet; dazu überreichte er ihnen Infomappen mit den wichtigsten Argumenten für den Erhalt der Preisbindung bei Rx‑Arzneimitteln und für eine Einschränkung des Rx-Versandhandels. |
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