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Adexa-Info
Attraktiv für den Berufsnachwuchs
Interpharm mit ADEXA
EuGH-Urteil und Rx-Versand
Zwei Tage nach dem gescheiterten Koalitionsgipfel war das Thema Rx-Versandverbot weiterhin ein zentrales Thema im Rahmen der Interpharm. In der nur noch bis September dauernden Legislaturperiode lässt sich wohl keine Lösung für die Inländerdiskriminierung gegenüber den ausländischen Versandapotheken mehr umsetzen. Vielleicht könnte aber ein neues Gutachten (s. DAZ 2017, Nr. 13, S. 22) als Basis für ein modifiziertes Verfahren vor dem EuGH dienen und eine neue Bewertung anstoßen, so der Marburger Pharmarechtler Elmar Mand in der „Aktuellen Stunde“ am Interpharm-Samstag (s. DAZ Nr. 15 nächste Woche).
Thomas Müller-Bohn, Pharmakoökonom und DAZ-Redakteur, hält nach den Bundestagswahlen einen Zuschuss für Landapotheken für die von der Bundespolitik vermutlich am ehesten akzeptierte Lösung. Er würde ähnlich wie der Notdienstfonds umgesetzt werden können – ein zwar funktionierendes, aber im Vergleich zum Rx-Versandverbot bei Weitem nicht so sicheres und wirksames Instrument.
Die deutschen Apotheken können folglich derzeit auf keine rasche, nachhaltige Abhilfe setzen. Wie viele Apotheken schließen werden, die schon vorher finanziell schlecht dastanden und jetzt durch die Einbußen bei Rezepten noch weiter belastet werden, darüber gehen die Meinungen auseinander; auch das künftige Tempo des Apothekensterbens ist kaum vorhersehbar. Die Marktanteile der ausländischen Versender könnten aber deutlich kräftiger wachsen, als es deren Interessenvertreter derzeit prognostizieren.
Beratung macht den Unterschied
Für die deutschen Präsenzapotheken heißt es nun, ihre Beratungskompetenzen und Vorzüge gegenüber den Versendern aus der EU noch stärker in den Fokus zu stellen. Wer sein Fachwissen in Bonn auffrischte und vertiefte, war also genau auf dem richtigen Weg. Auch die Rezeptur gehört zu den Alleinstellungsmerkmalen, mit dem Vor-Ort-Apotheken punkten können – dafür gab es am Samstag viel Know-how beim PTAheute-Kongress.
Beim PKAaktiv-Seminar bekamen PKA und Azubis einen Crashkurs „Englisch für die Apotheke“ von Martina Schiffter-Weinle, die selbst jahrelang als Apothekerin in England tätig war. Neben dem Gesprächseinstieg und Verabschiedungsfloskeln waren „Skincare“ (Hautpflege) und „Suncare“ (Sonnenschutz) zwei wichtige Schwerpunkte.
DAZ-Herausgeber Peter Ditzel entlockte anschließend im Gespräch mit dem Kölner Apothekenleiter Dirk Vongehr dessen Geheimnisse für eine erfolgreiche Kundenbindung über Facebook: Emotionen sind in den sozialen Medien gefragt, also zum Beispiel Geschichten von Mitarbeitern oder auch karitative Aktivitäten. Die Facebook-Seite der Paradies-Apotheke kann hier als Ideenquelle dienen.
Als drittes Thema stand die dekorative, apothekenexklusive Kosmetik auf dem Programm. Sie kann gerade für Kunden mit Haut- und anderen Gesundheitsproblemen eine wichtige Unterstützung sein. Apothekerin Marion Sparenberg präsentierte in ihrem Vortrag einen gelungenen Mix aus Grundlagenwissen und praktischen Empfehlungen.
Zwischendurch konnten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer am Pausenbüffet von ADEXA stärken und auch mit ADEXAs PKA-Fachgruppenleiterin Ulla Odendahl ins Gespräch kommen.
Berufspolitik am Messestand
Am ADEXA-Messestand führten ADEXA-Vorstand Andreas May und andere Gewerkschaftsaktive Gespräche mit Vertretern der Fachpresse und der Berufsstände: unter anderem mit dem BVpta über die angestrebte Novellierung der PTA-Ausbildung sowie mit dem Geschäftsführer von Kammer und Verband des Saarlandes, Carsten Wohlfeil.
Das Messeteam wurde wie schon bei der Expopharm von einem Vertreter der ADEXA-JuMis unterstützt, d. h. den aktiven jungen Gewerkschaftsmitgliedern. Und wie in den Vorjahren stellte ADEXA auch den Apothekern ohne Grenzen Deutschland e. V. wieder einen Infotisch am ADEXA-Stand zur Verfügung – eine gute Tradition, die die wichtige Arbeit der Hilfsorganisation unterstützen soll.
Der Platz im lichtdurchfluteten Foyer des WCC Bonn trug ein Übriges zur guten Atmosphäre am ADEXA-Stand bei. ADEXA-Messechefin Minou Hansen: „Ein motiviertes, kommunikationsstarkes Team und ein breites Besucherspektrum weit über die Grenzen von NRW hinaus, dazu spannende Themen und hervorragende Referenten – für mich war die Interpharm wie immer ein besonderes Highlight im Apothekenjahr. Wir freuen uns schon auf die Interpharm 2018 in Berlin.“ |
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