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Wirtschaft
Rohertrags-Monitor Juli 2017
Die Spanne ist deutlich zurückgegangen
Wesentlich für den Spannenverfall ist die Umsatzentwicklung, an der die Apotheken aufgrund der Ausgestaltung der Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) ertragsmäßig nur mit 3% partizipieren. So stieg der GKV-Umsatz mit Rx-FAM im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,3%. Damit konnte die Absatzentwicklung nicht Schritt halten. Denn trotz einer Zunahme der GKV-Versicherten um fast 810.000 (gut 1,1%) ging die Zahl der zulasten der GKV verordneten Rx-FAM von 50,3 Mio. Packungen auf 50,0 Mio. (– 0,6%) zurück.
Ein besonderes Augenmerk verdienen darüber hinaus Selbstmedikation und Freiwahl. Denn gegenüber dem Vorjahresmonat sind im Juli 2017 neben den Absatzverlusten sogar Umsatzverluste festzustellen.
Der (ausländische) Versandhandel setzte den öffentlichen Apotheken in den ersten sieben Monaten des Jahres – trotz Erkältungswelle – offensichtlich mächtig zu. Inwieweit dieser grenzüberschreitende Fernabsatz mit Medikamenten den öffentlichen Apotheken im bisher abgelaufenen Jahr bereits größere Anteile auch und gerade am Rx-FAM-Markt entziehen konnte, bedürfte wohl möglichst bald einer eingehenden Analyse.
In eigener Sache: Insight Health stellt dem Autor jeden Monat die aktuellen Daten für den Rohertrags-Monitor zur Verfügung. Jetzt hat sich herausgestellt, dass der dazugehörige Artikeländerungsdienst für das erste Halbjahr 2017 nicht in vollem Umfang gegriffen hat. Dieses Defizit hat sich über den zugehörigen Apothekeneinkaufswert bis zum Apothekenumsatz voll durchgezogen. Ebenso waren neu vergebene Pharmazentralnummern betroffen, welche in den Daten nicht berücksichtigt worden sind. Deshalb waren bei den Veröffentlichungen zum Rohertrags-Monitor die ermittelten Umsätze in den ersten sechs Monaten des Jahres zu niedrig, die jeweils zugehörige relative Handelsspanne zu hoch ausgewiesen worden. Wir haben dies zwischenzeitlich korrigiert. |
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