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Wirtschaft
Apotheker als Partner geschätzt
Verbändechefs würdigen Pharmazeuten
Der Vorsitzende des Bundesverbands des Pharmazeutischen Großhandels, Dr. Thomas Trümper, verwies darauf, dass der Phagro, dessen Mitgliedsunternehmen vielfach im Ausland tätig seien, sich ein sicheres Urteil erlauben könne. Nämlich: „Es gibt keine vernünftige Alternative zur Apotheke vor Ort und zum unabhängigen Apotheker. Wo es anders geregelt ist, beneidet man uns wegen des hohen Qualitäts- und Versorgungsniveaus.“ Trümper verwehrte sich gegen Vorwürfe, Neues verhindern zu wollen und an alten Zöpfen festzuhalten. Es gebe ausreichend Pannen in der Vergangenheit, die zeigten, dass es sich lohne, den Sachverstand einzusetzen und Bewährtes zu erhalten.
Beratung gefragt
Jörg Wieczorek, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH), erklärte, er gehe davon aus, dass die heilberufliche Beratungskompetenz der Apotheker künftig noch mehr im Mittelpunkt stehen wird als jetzt schon – angesichts des Trends zu mehr Eigenverantwortlichkeit nicht zuletzt in der Selbstmedikation. Wieczorek hob hervor, dass der BAH seit jeher die inhabergeführte Apotheke vor Ort unterstütze. Gerade nach dem EuGH-Urteil vom letzten Oktober: „Wir fordern das Rx-Versandhandelsverbot – und zwar ohne Wenn und Aber und ohne jede Ausnahme!“, so der BAH-Chef.
Frank Schöning, stellvertretender Vorsitzender des Verbands forschender Pharmaunternehmen (vfa), würdigte ebenfalls den bewährt sicheren und verlässlichen „Vertriebskanal Apotheke“ und die Beratung der Pharmazeuten am Ende der Versorgungskette. Zudem verwies er auf das Thema Arzneimittelfälschungen, das dieses Jahr wieder an Dynamik gewonnen habe, sei es fiktiv im Fernsehen oder auch durch ganz real entdeckte Fälschungen. Es gelte nun, SecurPharm auf die Zielgerade zu bringen – die Zeit dafür sei knapp und es gebe noch immer viel Arbeit. Die Apotheker sollten daher bei ihrem Engagement für das gemeinsame Projekt nicht nachlassen.
Mehr Mut bei Engpässen
Wolfgang Späth, Vorsitzender von Pro Generika, thematisierte vor allem das Dauerbrenner-Thema Lieferengpässe. Diese gebe es vor allem im Klinikbereich immer wieder. Man sei aber mit den Krankenhäusern im Austausch über Lösungen. In der Politik sei das Thema auch angekommen – eigentlich gebe es dort eine gute Resonanz. Dennoch fehle den Politikern letztlich der Mut für Maßnahmen und sie setzten stattdessen auf Selbstheilungskräfte. Dazu fehle ihm selbst allerdings der Optimismus, betonte Späth. Er plädiert vielmehr – wie auch die Apotheke – für die Mehrfachvergabe bei Rabattverträgen und das Verbot von Ausschreibungen für versorgungskritische Arzneimittel. Von einer verstärkten Lagerhaltung oder mehr Vertragsstrafen hält er hingegen nichts. Dies löse die strukturellen Probleme nicht. Strafen und Schadenersatz spülten vielleicht Geld in die Kassen, doch dem Patient fehle das Arzneimittel am Ende immer noch. |
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