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Wirtschaft
Apotheker weiter pessimistisch
APOkix: Mehrheit befürchtet Verschlechterung/Umfrage: Ausbau digitaler Angebote geplant
Nach dem EuGH-Urteil war der Index für die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung abgestürzt, der Tiefpunkt war im Dezember mit 46,6 Punkten erreicht. Mittlerweile hat sich die Stimmung wieder leicht verbessert, dennoch erwarteten im März immer noch mehr als die Hälfte der befragten Apothekenleiter, dass sich ihre wirtschaftliche Situation in den kommenden zwölf Monaten leicht (36,6%) oder stark (15,7%) verschlechtern wird.
Allerdings fand die Befragung der APOkix-Teilnehmer vor dem 29. März statt, an dem der Koalitionsausschuss tagte. Dort gelang es der Union bekanntlich nicht, das Verbot des Rx-Versandhandels durchzusetzen. Da nun die Chancen, dass die Apotheken noch in dieser Legislaturperiode effektiv vor der Konkurrenz durch ausländische Versender geschützt werden, rapide gesunken sind, dürften die Erwartungen an die zukünftige Geschäftsentwicklung jetzt noch um einiges schlechter ausfallen.
Aber auch die aktuelle Geschäftslage bietet weniger Anlass zur Freude als in den Vormonaten: Nachdem der Index zuletzt drei Monate in Folge steigen konnte, sank er im März auf 89,9 Punkte. Die Mehrheit der APOkix-Teilnehmer (46,3%) beurteilt die derzeitige wirtschaftliche Situation jedoch weiterhin neutral.
Nur jeder Zehnte ist bei Facebook & Co. präsent
Die Frage des Monats war im März der „Digitalisierung“ gewidmet. Grundsätzlich ist dem Gros der befragten Apothekenleiter die Bedeutung des Themas durchaus bewusst: Knapp 30 Prozent sind „voll und ganz“ und mehr als die Hälfte „eher“ der Ansicht, dass es auch für ihre Apotheke zunehmend wichtiger wird, sich dem digitalen Wandel anzuschließen. Konkret geben sechs von zehn APOkix-Teilnehmern an, dass der Ausbau digitaler Services in den kommenden Jahren einen hohen Stellenwert hat.
Allerdings verschließt sich ein „harter Kern“ dem digitalen Wandel: So halten rund 16 Prozent der APOkix-Teilnehmer eine eigene Website für nicht zwingend notwendig oder sogar unnötig. Dagegen ist eine Website für 72 Prozent der Befragten selbstverständlich und mehr als 10 Prozent planen eine Einführung.
Deutlich weniger verbreitet ist dagegen die Präsenz in den Social Media: Nur gut jeder zehnte Befragte hält dies für selbstverständlich, weitere knapp 30 Prozent wollen entsprechende Aktivitäten aufnehmen.
Online vorbestellen und in der Apotheke abholen – diesen Service bieten jetzt schon knapp zwei Drittel der APOkix-Teilnehmer ihren Kunden an, weitere gut 25 Prozent möchten dieses Angebot bald einführen.
Deutlich weniger populär ist dagegen noch die Apotheken-App: Nur knapp 20 Prozent der Befragten verfügen über eine eigene App, ein knappes Drittel ist an der Einführung interessiert.
Dabei wird das digitale Angebot von den Kunden zunehmend besser angenommen: Während bei einer APOkix-Umfrage vor zwei Jahren nur rund 35 Prozent der Befragten angaben, dass Kunden immer häufiger das Internet nutzen, um mit ihnen in Kontakt zu treten, so äußert dies aktuell knapp die Hälfte der Befragten.
Viele digitale „Helfer“ sind in den Offizinen allerdings noch Mangelware: Tablets im Rahmen der Kundenberatung, Newsletter per Mail, virtuelle Sichtwahl über Bildschirme oder elektronische Preisauszeichnungssysteme in der Freiwahl werden jeweils nur von (teilweise deutlich) weniger als 5 Prozent der Befragten genutzt. |
APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.
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