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Prisma
Zika-Viren sind schuld
Ein genau dokumentierter Fall von fetaler Mikrozephalie
Die aus Slowenien stammende Frau lebte im Nordosten Brasiliens, wo besonders viele Zika-Virus-Infektionen auftreten. Nachdem sie Ende 2014 schwanger geworden war, erkrankte sie zwölf Wochen später. Die Symptome – hohes Fieber, makulopapulöser Ausschlag, retroorbitale Kopfschmerzen – wiesen bereits damals auf eine Zika-Virus-Infektion hin, doch die sonografischen Untersuchungen des Fetus in den folgenden Monaten ergaben keinen anomalen Befund. Erst in der 32. Schwangerschaftswoche zeigte sich beim Fetus eine schwere Mikrozephalie mit zahlreichen Verkalkungen, worauf die Frau sich zu einem Abort entschloss.
Der abgetriebene Fetus wurde zunächst pathologisch untersucht. Sein ganzer Körper war für sein Alter zu klein, insbesondere sein Kopf: Das Gehirn wog nur 84 Gramm. Die Hirnwindungen fehlten völlig (Agyrie), und in der gesamten Hirnrinde fanden sich zahlreiche Kalkablagerungen (multifokale dystrophische Kalzinose). Vermutlich hatte der Fehlbildungsprozess im Alter von 20 Wochen eingesetzt, was bedeuten würde, dass die Mutter etwa acht Wochen nach ihrer eigenen Infektion ihren Fetus infiziert hatte.
Mithilfe der Transkription der gefundenen Virus-RNA und der anschließenden Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) gelang es, das gesamte Genom des Zika-Virus abzubilden. Elektronenmikroskopisch waren typische Viruspartikel im Gehirn nachweisbar, die für eine Replikation des Virus in den Hirnzellen sprechen. Zudem war die relative Häufigkeit der Virus-RNA im fetalen Gehirn wesentlich größer als im Blut von erwachsenen Zika-Virus-Infizierten. Der Zusammenhang zwischen dem Zika-Virus und der Mikrozephalie erscheint in diesem Fall eindeutig, zumal die Suche nach anderen möglichen Krankheitserregern negativ verlaufen war. |
Quelle
Mlakar J, et al. Zika Virus Associated with Microcephaly. N Engl J Med; Epub 10.2.2016
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