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Prisma
Pembrolizumab auch gegen Alzheimer?
Aktivierte Makrophagen räumen neuronale Plaques ab
Ein Forschungsgruppe am Weizmann-Institut in Israel führte Tierversuche mit einem monoklonalen Antikörper durch, der dem innovativen Arzneistoff Pembrolizumab (Keytruda®, kürzlich zur Therapie des fortgeschrittenen Melanoms bei Erwachsenen zugelassen) sehr ähnlich ist. Es handelt sich in beiden Fällen um Checkpoint-Inhibitoren, die eine Blockade der T-Lymphozyten aufheben, also das Immunsystem aktivieren. Die Forscher verwendeten für ihre Experimente die 5×FAD-Maus: Sie weist fünf Mutationen in den beiden Genen APP (kodiert das Amyloid-Vorläuferprotein) und PS1 (kodiert das Protein Präsenilin) auf; diese Genmutationen treten auch bei Patienten mit der familiären Alzheimer-Erkrankung (FAD) auf und haben zur Folge, dass sich schon im frühen Lebensalter die für die Alzheimer-Erkrankung typischen β-Amyloid-Plaques auf den Neuronen des Gehirns bilden.
Nachdem der Wirkstoff den Mäusen intraperitoneal injiziert worden war, wurden ihre T-Zellen aktiv und sezernierten Interferon-γ; darauf wanderten sehr viele Makrophagen über den Plexus choroideus (Zottenwulst oder Adergeflecht in den vier Hirnkammern) in das Gehirn ein und entfernten dort die Plaques von den Neuronen.
Im strahlenförmigen Wasserlabyrinth, wo die Maus in undurchsichtig gefärbtem Wasser eine etwas unterhalb des Wasserspiegels befindliche Plattform wiederfinden muss, um nicht zu ertrinken, bewiesen die behandelten 5×FAD-Mäuse ein viel besseres Erinnerungsvermögen als die Kontrollgruppe. |
Quelle
Baruch K, et al. PD-1 immune checkpoint blockade reduces pathology and improves memory in mouse models of Alzheimer‘s disease. Nat Med 2016;22:135–137
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