Prisma

Myrrhe schützt Darmschleimhaut

Tierversuch stützt traditionelles Arzneimittel

cae |Myrrhe ist das Gummiharz verschiedener Bäume der Spezies Commiphora (Burseraceae), das sich durch einen bitter-aromatischen Geschmack auszeichnet. Typisch für das Harz sind Furano-Sesquiterpene, die für die schleimhautprotektiven, analgetischen und antimikrobiellen Effekte ethanolischer Extrakte („Tinkturen“) verantwortlich sein dürften. Auf diesen Effekten beruht die Anwendung von Myrrhe-Zubereitungen zur Mundpflege und bei chronisch entzünd­lichen Darmerkrankungen.
Foto: Vladimir Melnik – Fotolia.com
Myrrhebaum in der Halbwüste Südarabiens. Die Myrrhe tritt – wie das Harz der Nadelbäume – nach einer Verletzung der Rinde aus.

Bereits im Jahr 2012 hatte der Essener Gastroenterologe und Naturheilmediziner Jost Langhorst eine Vergleichsstudie durchgeführt, in der Patienten mit Colitis ulcerosa entweder Mesalazin oder das als traditionelles Arzneimittel zugelassene Myrrhinil-Intest® (1 Tabl. enthält 100 mg Myrrhe, 70 mg Kamillenblüten-Trockenextrakt, 50 mg Kaffeekohle) erhielten; dabei erwiesen sich beide Präparate als gleichwertig (s. DAZ 2012, Nr. 14, S. 70).

Nun wurden bei Ratten, denen mithilfe von Essigsäure eine Colitis beigebracht worden war, verschiedene entzündungstypische Parameter im Darmgewebe gemessen: Die Konzentrationen von proinflammatorischen Zytokinen, Prostaglandin E2, Stickstoffmonoxid und Thiobarbitursäure-reaktiven Substanzen (TBARS) stiegen erheblich an, während u. a. das antiinflammatorische Interleukin 10 und die Aktivitäten der Radikal-abbauenden Enzyme Superoxiddismutase und Katalase abnahmen. Wenn die Ratten jedoch vor der Verätzung sieben Tage lang mit Myrrhe (125 mg, 250 mg oder 500 mg/kg KG/d) oder Mesalazin (300 mg/kg KG/d) behandelt worden waren, veränderten sich die Parameter erheblich weniger. Dabei erzielten die höchste Myrrhe-Dosis und Mesalazin gleiche Effekte. |

Quelle

Fatani AJ, et al. Myrrh attenuates oxidative and inflammatory processes in acetic acid-induced ulcerative colitis. Exp Ther Med 2016;12(2):730-738

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