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Die Hautalterung verzögern
Symposium der Gesellschaft für Dermopharmazie
Kann die Hautalterung mit Kosmetika oder auch Nahrungsergänzungsmitteln verlangsamt werden? Mit dieser Frage sehen sich auch Apothekenmitarbeiter häufig konfrontiert. Interessante neue Erkenntnisse zu diesem Thema bot das Symposium „Dermokosmetika gegen Hautalterung – Neues aus der Forschung“, das die GD kürzlich in Berlin veranstaltete.
Extrinsische und intrinsische Faktoren der Hautalterung
Prof. Dr. Dr. Ehrhardt Proksch von der Universitäts-Hautklinik Kiel verwies darauf, dass zwischen der genetisch bedingten intrinsischen und der durch Umwelteinflüsse und das individuelle Verhalten bedingten extrinsischen Hautalterung unterschieden werden muss. Bei der intrinsischen Hautalterung findet eine Verdünnung aller Hautschichten statt. Die Verdünnung der Epidermis zeigt sich in einem trockenen, rauen und schuppigen Hautbild, während die Verdünnung der Dermis und des subkutanen Fettgewebes schlaffe Haut und Faltenbildung zur Folge haben. Bei der extrinsischen Hautalterung kommt es insbesondere in sonnenexponierten Bereichen, wie im Gesicht und an den Handrücken, zusätzlich zu hyperplastischen Prozessen wie Pigmentflecken, Telangiektasien und Hauttumoren.“ Die Sonnenstrahlen brennen das wahre Alter noch tiefer in die Haut ein“, so Proksch. Neben UV-Strahlung zählen auch Rauchen, Umweltschadstoffe, berufliche Belastungen und unausgewogene Ernährung zu den Auslösefaktoren der extrinsischen Hautalterung. Daher könne durch geeigneten Sonnenschutz, Rauchverzicht und Supplementation mit Vitaminen und Polyphenolen dem Alterungsprozess der Haut zumindest teilweise entgegengewirkt werden.
Neue Leitlinie wird im Januar erscheinen
Die GD veröffentlicht regelmäßig Leitlinien und Stellungnahmen, um Fachkreise, die Dermokosmetika entwickeln, herstellen, prüfen, vermarkten oder zu ihrer Anwendung beraten, bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Die 2010 erstellte und 2012 erstmals aktualisierte GD-Leitlinie „Dermokosmetika gegen Hautalterung“ wird zurzeit erneut gründlich überarbeitet und voraussichtlich im Januar 2017 als Neuausgabe auf der Website der GD publiziert werden, verkündete der GD-Vorsitzende Dr. Joachim Kresken.
Häufige Allergene bei Altershaut
Das Alter ist ein unabhängiger Risikofaktor für vermehrt auftretende Sensibilisierungen, betonte Prof. Dr. Christiane Bayerl, Wiesbaden, in ihrem Vortrag. Zu den „TOP 10“ der Kontaktallergene bei Senioren in Deutschland, die 2015 in der Fachzeitschrift „Hautarzt“ publiziert wurden, gehören Nickel (als Spitzenreiter mit über 15%), Duftstoff-Mix I und II, Perubalsam, Kolophonium, Propolis, Methylchloroisothiazolon/Methylisothiazolon (MCI/MI), Wollwachsalkohole, Amerchol L101 und tert.-Butylhydrochinon. Bei der Altershaut sei das Risiko für Kontaktallergien auf vorgeschädigter Haut, z. B. bei Inkontinenz oder nach Stomaanlage, deutlich erhöht. Wichtig zu wissen: Altershaut reagiert häufig auch auf ansonsten schwache Allergene, wie sie u. a. in eigentlich für diese Altersgruppe empfehlenswerten rückfettenden Salben und Cremes enthalten sind. Hypoallergenen Zubereitungen sollte daher der Vorzug gegeben werden.
Weitere Vorträge des breitgefächerten Programms widmeten sich den verfügbaren Scores zur Beurteilung der Hautalterung (PD Dr. Jan Kottner, Berlin), dem dermokosmetischen Management bei medikationsbedingten Hautproblemen im Alter (Apothekerin Petra Liekfeld, Mülheim/Ruhr), dem Umgang mit Juckreiz und weiteren Symptomen, mit denen sich auch ambulante Pflegedienste konfrontiert sehen (Prof. Dr. Joachim Fluhr, Berlin), dem Einsatz von Silikonen in Dermokosmetika (Dr. Andreas Hünerbein, Naumburg), der Bedeutung von DNA-Reparaturenzymen für die Reparatur von UV-Schäden der Haut (Prof. Dr. Jan Krutmann, Düsseldorf), der Wirksamkeit und Sicherheit von Haarimplantaten auf synthetischer Basis (Prof. Dr. Ralph M. Trüeb, Wallisellen/Schweiz) und dem Thema Nanoscience fürs Immunsystem (Prof. Dr. Claus-Michael Lehr, Saarbrücken).
Hinweis: Alle Leitlinien und Stellungnahmen der GD finden Sie auf der Website www.gd-online.de. |
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