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Arzneimittel und Therapie
Schutz vor HPV-assoziiertem Analkarzinom
Zulassungserweiterung für Cervarix®
Analkarzinome sind selten, jährlich treten weltweit ca. 27.000 neue Fälle auf, davon sind ungefähr 24.000 mit HPV assoziiert. Bis zu 90% der Plattenepithelkarzinome im Analbereich werden durch onkogene HPV-Typen verursacht, wobei die Typen 16 und 18 für die meisten Fälle verantwortlich sind. Bisher konnte Cervarix® nur bei Mädchen und Frauen eingesetzt werden. Der Impfstoff war ab einem Alter von neun Jahren zugelassen zur Prävention von prämalignen genitalen Läsionen der Zervix, Vulva und Vagina und von Zervixkarzinomen, die durch bestimmte onkogene HP-Viren verursacht werden. Mittlerweile stehen in Deutschland drei HPV-Impfstoffe zur Verfügung: Neben Cervarix® (gegen die HPV-Typen 16 und 18), Gardasil® (gegen die HPV-Typen 6, 11, 16 und 18) gibt es seit April 2016 auch den neunvalenten HPV-Impfstoff Gardasil® 9 (gegen die HPV-Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58). In ihren aktuellen Impfempfehlungen betont die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, dass alle drei Impfstoffe dazu verwendet werden können, um das Impfziel – Reduktion von Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen – zu erreichen. Eine begonnene Impfserie sollte möglichst mit dem gleichen HPV-Impfstoff vervollständigt werden. |
Quelle
HPV-Impfstoff jetzt europaweit für Frauen und Männer zum Schutz vor HPV-assoziiertem Analkarzinom zugelassen. GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, 2. September 2016
Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut 2016/2017. Epidemiologisches Bulletin 2016;34:301-338
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