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Arzneimittel und Therapie
Entwarnung für Pioglitazon
Kohortenstudie sieht kein erhöhtes Risiko für Blasenkrebs
Ziel der Studie war es herauszufinden, ob die Einnahme von Pioglitazon bei Typ-2-Diabetikern tatsächlich mit einer Erhöhung des Blasenkrebsrisikos einhergeht, wie es seit der PROactive-Studie aus dem Jahr 2005 befürchtet wird [2]. Hierzu dienten pharmakoepidemiologische Daten aus finnischen, niederländischen, schwedischen und britischen Gesundheitsdatenbanken, mit patientenspezifischen Angaben zu Verschreibungen, Hospitalisierungen und Krebsfällen. Insgesamt 56.337 Typ-2-Diabetiker mit Pioglitazon-Therapie standen 317.109 Patienten ohne Pioglitazon-Behandlung gegenüber, wobei die Personen länderspezifisch zugeordnet und anhand weiterer Variablen wie Krankheitshistorie gepaart analysiert wurden. In der Kohorte mit Pioglitazon wurden im mittleren Beobachtungszeitraum von 2,9 Jahren insgesamt 130 Blasenkrebsfälle registriert, wobei sich bei der Gegenüberstellung mit den entsprechenden Vergleichskohorten eine adjustierte Hazard-Ratio (HR)von 0,99 (95% Konfidenzintervall [KI]; 0,75 bis 1,30) bzw. 1,00 (95% KI; 0,83 bis 1,21) ergab und somit kein erhöhtes Blasenkrebsrisiko gefunden wurde. Auch eine Steigerung der kumulativen Dosis bzw. die Verlängerung der Behandlung mit Pioglitazon war nicht mit einer Erhöhung des Blasenkrebsrisikos assoziiert. Die Autoren folgern, dass doch kein Zusammenhang zwischen der Pioglitazon-Therapie und Blasenkrebsrisiko besteht und dass wichtige Daten zur Sicherheit dieses Arzneistoffs gewonnen werden konnten. In den USA wird noch eine Vielzahl von Patienten mit Pioglitazon behandelt, in Deutschland darf der Arzneistoff seit 2011 nur noch in begründeten Ausnahmefällen zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden. |
Quelle
[1] Korhonen P et al. Pioglitazone use and risk of bladder cancer in patients with type 2 diabetes: retrospective cohort study using datasets from four European countries. BMJ 2016;354:i3903, doi:10.1136/bmj.i3903
[2] Dormandy JA et al. Secondary prevention of macrovascular events in patients with type 2 diabetes in the PROactive Study. Lancet 2005;366:1279-1289
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