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- DAZ 27/2016
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Prisma
Helles Kunstlicht macht hungrig
Lichtspektrum und -intensität beeinflussen den Metabolismus
19 Probanden in Chicago wurden an einem Tag drei Stunden lang einer sehr hellen Beleuchtung mit relativ großem Anteil an blauem Licht unterzogen, nachdem sie sich an den beiden Tagen zuvor in einem schwach beleuchteten Raum (< 20 Lux) aufgehalten hatten. Neun Probanden erhielten die Lichtbehandlung morgens eine halbe Stunde nach dem Aufstehen, zehn Probanden am Abend zehn Stunden später. Während der Beleuchtung nahmen die Probanden ihr Frühstück bzw. Abendessen ein, das identisch zusammengesetzt war. Ab Beginn bis eine Stunde nach der Lichtbehandlung wurden alle 30 Minuten Blutproben genommen und die Konzentrationen von Glucose, Insulin, Cortisol, Leptin und Ghrelin gemessen. Zudem gaben die Probanden stündlich an, wie satt bzw. hungrig und wie wach bzw. schläfrig sie sich fühlten. Was das Hungergefühl betrifft, so nahm es bereits nach einer 15-minütigen Beleuchtung zu und war auch nach der Mahlzeit noch vorhanden. Auch einen belebenden Effekt durch die Beleuchtung gaben die Probanden einmütig zu Protokoll.
Bezüglich der labormedizinischen Messwerte war auffällig, dass die Glucosespiegel bei der Abendgruppe stärker anstiegen als bei der Morgengruppe, weil die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin sezernierte. Das bedeutet, dass der Körper auf künstliches Licht am Abend in stärkerem Maße unphysiologisch reagiert als am Morgen; damit ist auf Dauer ein Risiko gegeben, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln. In einer früheren Studie hatten die Autoren beobachtet, dass eine starke Exposition gegenüber Tages- oder Sonnenlicht entgegengesetzt wirkt, indem sie den Appetit zügelt und damit einem metabolischen Syndrom vorbeugt (s. DAZ 2015, Nr. 32, S. 8). |
Quelle
Cheung IN, et al. Morning and Evening Blue-Enriched Light Exposure Alters Metabolic Function in Normal Weight Adults. PLoS ONE 2016;11(5):e0155601
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