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Prisma
Vollnarkose schadet Kleinkindern nicht
Keine negativen Auswirkungen auf IQ und Verhalten
Amerikanische Mediziner haben die Ergebnisse der von 2009 bis 2015 gelaufenen Kohortenstudie über die neuronale Entwicklung von Kindern nach einer Inhalationsnarkose vorgelegt (PANDA-Studie, Pediatric Anesthesia Neurodevelopment Assessment; nicht zu verwechseln mit der PANDAS-Studie, die das neuropsychiatrische Syndrom bei Kindern und Jugendlichen nach Infektionen mit β-hämolysierenden Streptokokken untersucht).
Teilnehmer der Studie waren
- 111 Kinder, denen vor mindestens fünf Jahren unter einer Inhalationsnarkose (mit Sevofluran oder Isofluran) ein Leistenbruch operiert worden war, bevor sie ihr drittes Lebensjahr vollendet hatten, und
- ebenso viele Geschwisterkinder, die nicht mit einer Vollnarkose behandelt worden waren und maximal drei Jahre älter oder jünger waren.
Ein Ungleichgewicht der beiden Gruppen bestand bezüglich des Geschlechts, denn ein Leistenbruch tritt bei Jungen sehr viel häufiger auf als bei Mädchen. Alle Kinder waren ohne Komplikationen auf die Welt gekommen und litten nicht an Krankheiten, die sich auf die Entwicklung des Nervensystems auswirken könnten.
Die beiden Kohorten wurden bezüglich des Intelligenzquotienten, der Sprachkompetenz und des Verhaltens der Kinder verglichen. Dabei fielen keine Unterschiede auf (beim Verhalten wurden die Ergebnisse wegen der geschlechtsspezifischen Unterschiede von Mädchen und Jungen adjustiert). Diese Ergebnisse sind beruhigend, nachdem Tierversuche mit Nagern und Menschenaffen Hinweise auf neurotoxische Wirkungen von Inhalationsnarkosen gegeben hatten (vgl. DAZ 2011, Nr. 11, S. 40). |
Quelle
Sun LS, et al. Association Between a Single General Anesthesia Exposure Before Age 36 Months and Neurocognitive Outcomes in Later Childhood. J Am Med Assoc 2016;315(21):2312-2320
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