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Arzneimittel und Therapie
Gelbe Karte für Loperamid
Gefahr des Herzstillstands
Der Opioid-Rezeptoragonist Loperamid ist zur symptomatischen Behandlung von akuten Diarrhöen indiziert. In Packungsgrößen bis zu 24 mg und Tagesdosen bis zu 12 mg ist es in Deutschland für die Anwendung ab zwölf Jahren ohne Rezept erhältlich. Das Missbrauchspotenzial ist bekannt, so wird Loperamid beispielsweise eingenommen, um Symptome eines Opioidentzugs zu lindern oder Euphoriegefühle hervorzurufen. In Kombination mit anderen Arzneimitteln kann Loperamid die Blut-Hirn-Schranke überwinden (z. B. Chinin).
In den Annals of Emergency Medicine wurde von zwei Todesfällen nach übermäßiger oraler Einnahme von Loperamid berichtet. Ein 24-jähriger Patient wies post mortem Konzentrationen von 77 ng/ml Loperamid auf, ein 39-jähriger von 140 ng/ml. Therapeutische Spiegel liegen bei 0,24 bis 3,1 ng/ml. Todesursache waren ventrikuläre Herzrhythmusstörungen, die vermutlich zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führten.
Die amerikanische Aufsichtsbehörde FDA warnte kürzlich vor schweren Herzproblemen mit Todesfolge nach Einnahme höherer als der empfohlenen Dosen von Loperamid. |
Quelle
Eggleston W, et al. Ann Emerg Med 2016, published online 26. April, doi: 10.1016/j.annemergmed.2016.03.047
FDA Drug Safety Communication vom 7. Juni 2016, verfügbar unter http://www.fda.gov/Drugs/DrugSafety/ucm504617.htm
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