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- DAZ 17/2016
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Prisma
Erste Metall-Kunststoff-Münze
Blauer Ring symbolisiert die Atmosphäre
Die von Stefan Klein entworfene Vorder- oder Bildseite der Münze zeigt das Motiv „Blauer Planet Erde“. Im Zentrum sind Europa und Afrika mit den umgebenden Ozeanen bis Grönland, Brasilien und Indien dargestellt, wobei die Kontinente sich durch erhabene Rasterpunkte auf der Metalloberfläche von den glatten Meeren abheben. Dann folgt ein dünner blauer Kunststoffring, der die Atmosphäre repräsentiert und den Übergang zum Weltall mit Sternen und anderen Himmelskörpern bildet – sicher ist nur der Planet Saturn wegen seines Rings zu identifizieren.
Den Kunststoff haben Andrij Pich und Mitarbeiter am Aachener Leibniz-Institut für Interaktive Materialien innerhalb von sechs Jahren im staatlichen Auftrag entwickelt. Die Anforderungen an das Produkt lauteten: Es soll jahrelang stabil bleiben, d. h. beständig gegen extreme Temperaturen, Chemikalien, UV-Strahlen und mechanische Belastungen. Es soll prägbar sein wie Metall, um auf der Oberfläche fälschungssichere Markierungen anbringen zu können. Ferner soll es farblos (aber färbbar), partiell lichtdurchlässig (transluzent) und – selbstverständlich – ungiftig sein. Nähere Angaben zur Chemie des Kunststoffs, der künftig auch bei anderen Münzen zur Anwendung kommen soll, sind geheim, um niemanden zum Fälschen anzuregen.
Die fünf staatlichen Münzstätten Deutschlands hatten zum Prägen der 5-Euro-Münze Kunststoffringe mit verschiedenen Blautönen erhalten (am hellsten in Berlin, „A“, am dunkelsten in Hamburg, „J“). Die Herstellungskosten dürften deutlich unter dem Nennwert der Münze liegen, da ihre Metallteile aus Kupfer und Nickel bestehen. Sie wiegt neun Gramm bei einem Durchmesser von 27,25 Millimetern (2-Euro-Münze: 8,5 g, 25,75 mm). |
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