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Vorsicht, Zeckenbisse!

LAV Baden-Württemberg rät zur FSME-Impfung

ks | Da Süddeutschland zu den Risikogebieten für die durch Zecken übertragene Frühsommer-­Meningoenzephalitis (FSME) zählt, rät der Landesapothekerverband Baden-Württemberg gefährdeten Personen, einer Infektion durch eine Schutzimpfung vorzubeugen.
Foto: Meckes/Ottawa/eye of science/Agentur Focus

Zeckenbisse an sich sind nicht gefährlich. Doch der Speichel der Zecke kann die bakteriellen Erreger der Lyme-Borreliose oder Viren in sich tragen, die die gefährliche FSME auslösen können. Während die Borreliose antibiotisch behandelt werden kann, sollten gefährdete Personen einer FSME durch eine Impfung vorbeugen.

LAV: Schutzimpfung zu wenig nachgefragt

Für die Impfung sensibilisiert werden sollten vor allem Menschen, die in den Risikoregionen im Wald unterwegs oder im Grünen aktiv sind. Christoph Gulde, LAV-Vizepräsident: „Das können Gartenbesitzer, Freizeitsportler oder Besitzer von Hunden sein. Denn auch Haustiere können Zecken mit in die Wohnungen bringen.“ Gerade die FSME kann erhebliche Komplikationen mit sich bringen. Dennoch werde die Schutzimpfung zu wenig nachgefragt, bedauert Gulde. Eine erhöhte Impfquote würde das Risiko an Erkrankungen deutlich minimieren. Da die Impfung der einzige Schutz gegen FSME ist, übernehmen die Krankenkassen in der Regel auch die Kosten.

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt die FSME-Impfung Personen, die in FSME-Risikogebieten (auch außerhalb Deutschlands) gegenüber Zecken exponiert sind, oder Personen, die durch FSME beruflich gefährdet sind (z. B. Forst­arbeiter in Risikogebieten, evtl. Laborpersonal). Zur Verfügung stehen zwei Impfstoffe: Encepur (Kinder/Erwachsene) von GSK sowie FSME-Immun (Junior/Erwachsene) von Pfizer. In der Regel sind drei Impfungen notwendig, um den vollen Impfschutz zu erreichen. Nach der ersten Impfung folgt die zweite etwa ein bis drei Monate später. Die dritte Impfung ist dann fünf (bzw. neun) bis zwölf Monate nach der zweiten Impfung fällig.

Die FSME macht sich durch Fieber, Erbrechen und Kopfschmerzen bemerkbar, in seltenen Fällen treten Atemlähmung und schwere Bewusstseinsstörungen auf. Die Therapie lindert die Symptome und versucht, Langzeitschäden zu vermeiden. – Typische Kennzeichen der Borreliose sind Rötungen an der Bissstelle sowie grippeähnliche Symptome mit Fieber und Schwellungen der Lymphknoten, die innerhalb von vier Wochen nach dem Zeckenbiss auftreten. Die Erkrankung muss sofort mit Antibiotika behandelt werden – sonst kann sie chronisch werden.

Der LAV Baden-Württemberg empfiehlt weiterhin helle und möglichst geschlossene Kleidung beim Aufenthalt in der Natur und verweist auf ­Zecken abwehrende Sprays oder Lotionen. Wer in Wald und Wiese unterwegs war, sollte sich selbst, Kinder und Haustiere nach den Spaziergängen gründlich nach Zecken absuchen. „Festgesaugte Tiere sollten sofort mit einer geeigneten Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange oder -karte entfernt werden“, so Gulde.

Weitere Informationen über FSME und eine Karte der FSME-Risikogebiete finden Sie auf der Website des Robert Koch-Instituts:

www.rki.de > Infektionsschutz > Impfen > Impfungen A-Z > FSME |

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