Gesundheitspolitik

Untreueverdacht: KBV durchsucht

Ermittlungen gegen die KBV und ihre Funktionäre

BERLIN (dpa/az) | Der Ruf der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ist schon länger ramponiert. Vetternwirtschaft ist nur einer der Vorwürfe. In Berlin wird nun gegen eine ganze Reihe von Ärztefunktionären ermittelt.

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Untreue in Millionenhöhe gegen KBV-Verantwortliche. Das Verfahren richtet sich gegen elf Beschuldigte. Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft wurden letzte Woche Montag Büros der KBV in Berlin durchsucht. Mails und Unterlagen seien sichergestellt worden. Das Verfahren sei Ende 2015 gegen amtierende sowie ehemalige Vorstände und leitende Mitarbeiter eingeleitet worden. Die Bundesvereinigung unterstütze die Arbeit der Staatsanwaltschaft, sagte KBV-Sprecher Roland Stahl.

Bei der KBV gibt es schon seit Jahren massive Verwerfungen, da sie zusammen mit der APO Vermietungsgesellschaft – einer von der APO-Bank gegründeten Gesellschaft – fragwürdige Immobiliengeschäfte geführt hatte. In der ­Kritik stehen zudem die Gehälter der Funktionäre – allen voran das des ehemaligen KBV-Chefs Andreas Köhler.

Was die Immobiliengeschäfte betrifft, so räumt die Bundesregierung nun in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen ein, eine Sonderprüfung zur APO KG habe ergeben, dass gegen mehrere Vorschriften und das Wirtschaftlichkeitsgebot verstoßen wurde und Verträge nicht wirksam wurden. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.