Wirtschaft

Weniger Antibiotika

Deutlicher Rückgang der Abgabe in Deutschland

az | In den letzten zehn Jahren ist die Antibiotika-Abgabe in Deutschland deutlich zurück­gegangen. 2015 gingen in deutschen Apotheken 17 Prozent weniger entsprechende Packungen über die HV-Tische, wie das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut DAPI mitteilt.

Am letzten Freitag war Europäischer Antibiotikatag. Dieser gab den Anlass für das DAPI, Zahlen zur Antibiotikaabgabe in deutschen Apotheken zu veröffentlichen. Das Ergebnis: Die öffentlichen Apotheken geben immer weniger entsprechende Arzneimittel ab. Waren es im Jahr 2005 noch etwa 710 Packungen Antibiotika pro 1000 gesetzlich Versicherte, sank die Zahl bis 2010 auf rund 670 Packungen. Im Jahr 2015 wurden nur noch 590 Antibiotika-Packungen pro 1000 Versicherte abgegeben. Das entspricht einem Rückgang um 17 Prozent bundesweit. In Westfalen-Lippe sind es sogar 27 Prozent weniger Packungen. Insgesamt bekamen gesetzlich Versicherte 2015 in Deutschland 41 Millionen Packungen Antibiotika verordnet.

Das DAPI hat Rezepte von gesetzlich Versicherten analysiert, die von öffentlichen Apotheken abgerechnet wurden. Antibiotika-Gaben in Krankenhäusern, Verordnungen von Zahnärzten und die Abgaben an Privatversicherte sind deshalb nicht mitgerechnet.

„Antibiotika sind unverzichtbare Medikamente, die aber nicht häufiger als nötig eingesetzt werden sollten. Wir begrüßen deshalb als Heilberufler den Trend, dass weniger Antibiotika verordnet werden“, sagt Dr. Andreas Kiefer, Vorstandsvorsitzender des DAPI und Präsident der Bundesapothekerkammer. |

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