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Wirtschaft
Thermo-Box gegen Galenica
Schweizer Post drängt in den Pharma-Großhandel
Wie die schweizerische „Handelszeitung“ meldet, drängt die Schweizer Post auf den dortigen Pharma-Großhandelsmarkt. Der ist eigentlich fest in der Hand von Galenica, deren Tochter Alloga bei der Apothekenbelieferung auf einen Marktanteil von rund 60 Prozent kommt.
In der Schweiz dürfen seit Anfang 2016 Arzneimittel nur noch temperaturgeführt transportiert werden, d. h. sie müssen – abgesehen von Arzneimitteln, für die spezielle Anforderungen gelten – ständig zwischen 13 und 25 °C gehalten werden. Während der Marktführer Alloga auf temperaturgeführte Fahrzeuge und temperierte Lager setzt, will die Schweizer Post die Vorgaben durch eine spezielle „ThermoCare Ambient“-Box erfüllen. Diese Kiste aus Hartplastik enthält einen Wärmespeicher, der die Temperatur 26 Stunden lang zwischen 15 und 25 °C hält. Der Vorteil: Während die Umrüstung oder Neuanschaffung von Fahrzeugen Millionen kostet, können mit der Box zumindest kleinere Arzneimittelsendungen „nahtlos in die bestehende Infrastruktur eingebettet werden. Paketzentren und Lieferwagen müssen nicht weiter klimatisiert werden“, so die Handelszeitung. Ab Januar soll der neue Dienst angeboten werden, insgesamt sollen jährlich 2 Millionen Sendungen mit den Boxen abgewickelt werden.
Die Post will dazu mit Großhändlern kooperieren. Als Pilotkunden konnte sie die Thurgauer Voigt-Gruppe gewinnen, in der Schweiz die Nummer zwei hinter Alloga im Pre-Wholesale-Geschäft, also der Direktbelieferung von Apotheken und Krankenhäusern im Auftrag der Pharmahersteller. Die Post hätte laut Handelszeitung auch gerne mit Alloga zusammengearbeitet, der Marktführer habe ihr aber die kalte Schulter gezeigt. Die Thermo-Boxen hätten klare Nachteile gegenüber der geschlossenen Kühlkette, wie sie Alloga eingerichtet hat. Als Beispiele nennt ein Unternehmenssprecher das aufwendigere Verpacken, das Handling der schweren Boxen und das Retouren-Management.
Galenica im Aufwind
Im ersten Halbjahr 2016 konnte die Galenica-Gruppe ihren Gewinn um fast ein Viertel auf knapp 195 Millionen Franken (ca. 180 Mio. Euro) steigern, der Umsatz legte um 12 Prozent auf gut zwei Milliarden Franken (1,9 Mrd. Euro) zu. Die Gruppe, zu der auch die Amavita-Apotheken gehören, plant für 2017, ihre Arzneimittelsparte Vifor abzuspalten. |
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