Gesundheitspolitik

Bürgerversicherung kostet Arbeitsplätze

TRAUNSTEIN (cha/dpa) | Der Wechsel vom zweigeteilten Krankenversicherungssystem zu der – von SPD, Grünen und Linken favorisierten – Bürgerversicherung würde mit einem deutlichen Verlust an Arbeitsplätzen einhergehen. Das zeigt eine Studie des IGES Instituts, die bemerkenswerterweise von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde.

Untersucht werden vier Transformationsszenarien, die – so heißt es im Vorwort – in unterschiedlicher Weise „zentrale Kennzeichen einer Bürgerversicherung“ tragen und bei denen u. a. verschiedene Wahl- und Wechselmöglichkeiten der Versicherten zugrunde gelegt werden. Je nachdem, welches dieser Ausstiegsszenarien betrachtet wird, müssten in der PKV zwischen 22.700 und 51.000 Stellen abgebaut werden. Dies entspräche einer Größenordnung von etwa dem Drei- bis Sechsfachen der aktuell bei Kaiser-Tengelmann bedrohten Belegschaft. Die Studie geht von 68.000 Beschäftigten (2014) im Bereich der PKV aus, von denen zwischen knapp einem Drittel und rund drei Viertel ihren Job verlieren würden.

Unterdessen hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Stritzl SPD-Chef Sigmar Gabriel aufge­fordert, die Debatte um eine Bürgerversicherung in seiner Partei zu stoppen. Deren Einführung, äußerte der CDU-Politiker gegenüber dpa, führe nicht nur zu mehr Arbeitslosigkeit, sondern auch zu einer schlechteren Gesundheitsversorgung der Menschen, wie „alle Einheitssysteme in anderen Ländern“ zeigten. |

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