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Gesundheitspolitik
Kai-Peter Siemsen kandidiert als ABDA-Präsident
Hamburger Kammerpräsident will gegen Friedemann Schmidt antreten
Gegenüber DAZ.online bestätigte Siemsen, dass ihn der Vorstand seiner Kammer ermutigt habe, für dieses Amt zu kandidieren. Der 54-Jährige erklärte auch seine Beweggründe für diese Entscheidung: „Die aktuelle Ausübung und Wahrnehmung dieses Amtes hat sich von meinen Vorstellungen entfernt. Meine Sachkritik wurde meines Erachtens nicht ausreichend berücksichtigt, deswegen wähle ich nun das demokratische Mittel der Wahl.“
Dass Siemsen kandidiert, ist tatsächlich eine Überraschung: Die Wahlen werden nämlich in der Regel schon Wochen vorher hinter verschlossenen Türen „abgesprochen“: Die ABDA schreibt die Ämter zwar offiziell aus, jeder kann sich bewerben. Allerdings gilt es als etabliert, dass sich die Kammer- und Verbandschefs vorher absprechen, wer welches Amt wann bekleiden möchte. Zu Kampfkandidaturen kommt es daher äußerst selten. Lediglich Ende 2004 war die Wahl etwas „spannender“: Damals hatte Hans-Günther Friese nicht mehr kandidiert. Gegen seinen Nachfolger Heinz-Günter Wolf war damals Günther Hanke von der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg angetreten. Hanke unterlag Wolf damals deutlich. Interessant: Auch Friedemann Schmidt, der dann unter Wolf zum Vize-Präsidenten gewählt wurde, hatte 2004 eigentlich als Präsident kandidieren wollen, seine Kandidatur aber kurz vor der Wahl wieder zurückgezogen.
Am 7. Dezember wird es so weit sein. Dann wählt die ABDA-Mitgliederversammlung ihren geschäftsführenden Vorstand. Dem Gremium gehören automatisch alle Vorstände aus dem Deutschen Apothekerverband und der Bundesapothekerkammer an, die im November gewählt werden. Zusätzlich muss die ABDA-Mitgliederversammlung einen Vertreter der angestellten Apotheker wählen – und natürlich den Präsidenten und seinen Stellvertreter.
Wenn Siemsen diese Wahl gewinnen will, muss er also die Mehrheit der ABDA-Mitgliederversammlung hinter sich vereinen. Der Mitgliederversammlung gehören mehrere Vertreter jeder Kammer und jedes Verbandes an. Das Kammer-Lager hat beim Stimmengewicht einen leichten Vorteil gegenüber den Verbänden. Das dürfte auch für Siemsen ein Vorteil sein. Denn es waren in der Vergangenheit insbesondere die Kammern, die die derzeitige Arbeit der ABDA-Spitze kritisch bewerteten. Jedoch dürfte es dem Hamburger Kammer-Chef schwer fallen, viele Verbände von sich zu überzeugen.
Schmidt: normaler demokratischer Vorgang
Friedemann Schmidt gibt sich angesichts der Gegenkandidatur gelassen: „Es ist ein ganz normaler demokratischer Vorgang, wenn es für ein Wahlamt mehr als einen Kandidaten gibt“, sagte er. |
Lesen Sie dazu auch den Kommenar "Ein Hauch von Demokratie" in dieser Ausgabe.
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