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Wirtschaft
Zur Rose geht offline
DocMorris-Mutter eröffnet Flagship-Store in Bern
Das Schweizer Bundesgericht hatte im vergangenen Jahr gegen eine Verfügung des Kantons Thurgau entschieden, dass rezeptfreie Medikamente der Kategorien C und D nach dem Schweizer Heilmittelgesetz nicht mehr ohne persönlichen Kontakt online bestellt werden dürfen. Der Verkauf ist nach dem Urteil aufgrund der Beschwerden des Apothekerverbandes Pharmasuisse und des Heilmittelinstituts Swissmedic nur noch stationären Apotheken erlaubt.
Die Versandapotheke Zur Rose hat diese Geschäftspraxis seitdem eingestellt. „Wir glauben weiterhin daran, dass der Gesetzgeber den Bedürfnissen des Marktes nicht dauerhaft entgegenstehen kann“, erklärt Zur-Rose-Sprecherin Lisa Lüthi. Damit Kunden weiterhin sämtliche OTC-Medikamente bei Zur Rose bestellen können, will das Unternehmen nun den Flagship-Store eröffnen. Den persönlichen Kontakt stellt Zur Rose im Flagship-Store durch Apotheker und Pharmaassistenten sicher.
Aber auch mit Blick auf das Sortiment hat Zur Rose seine Marktstrategie nach dem Urteil abgeändert. Die Versandapotheke setzt künftig bei nach wie vor rund 3000 frei verkäuflichen Produkten, nach Angaben von Sprecherin Lisa Lüthi, auch stärker auf „Heilmittel“, die nicht als Medikamente klassifiziert sind.
14 Mio. Franken weniger
Das Bundesgerichtsurteil hat jetzt schon finanzielle Auswirkungen auf den DocMorris-Mutterkonzern. Der Versandapotheke Zur Rose entgehen jährlich 14 Millionen Franken, berechnet am Zur-Rose-Umsatzanteil von rezeptfreien Medikamenten am Gesamt-Medikamentenmarkt Schweiz.
Der Jahresumsatz der Versandapotheke Zur Rose mit rezeptfreien Arzneimitteln in der Schweiz lag im vergangenen Jahr bei rund 450 Millionen Franken. Das war rund die Hälfte des Gesamtumsatzes von Zur Rose. Trotzdem bleibt Zur Rose optimistisch. Die Bestellungen im Webshop seien trotz des Wegfalls zwischen Oktober und Dezember im zweistelligen Bereich angestiegen, heißt es im jüngsten Geschäftsbericht. |
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