Gesundheitspolitik

Flüchtlinge gleichbehandeln

Verbesserungsbedarf bei medizinischer Versorgung

BERLIN (ks) | 81% der Deutschen sind dafür, dass Flüchtlinge den gleichen Zugang zu medizinischer Versorgung haben sollten wie Bundesbürger. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller, der „Deutsche Gesundheitsmonitor“.

Für einen gleichwertigen Zugang von Flüchtlingen zur medizinischen Versorgung sind speziell Jüngere (18 – 29 Jahre), Privatversicherte und sozial gut Integrierte. Allerdings erwarten 59% durch den Zustrom von Flüchtlingen eher eine Verschlechterung des Sozialsystems. Hier sind es am ehesten die 50- bis 59-Jährigen (67%), die diese negative Erwartung haben. Auch mit dem eigenen Einkommen hat die Einschätzung zu tun: Während bei einem Haushalts-Nettoeinkommen von über 4000 Euro 55% eine Verschlechterung annehmen, sind es bei einem Einkommen bis 1500 Euro 63%.

Thema beim Ärztetag 

Auch beim Deutschen Ärztetag letzte Woche in Hamburg war die Flüchtlingsversorgung Thema. Das Ärzteparlament sprach sich weiterhin dafür aus, allen Geflüchteten – unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus – bundesweit und zeitnah eine vollwertige Krankenversicherungskarte auszuhändigen. Es stellte zudem fest, dass die gesundheitliche Versorgung von Geflüchteten mittel- und langfristig nicht auf ehrenamtlicher Basis erfolgen könne. Staatliche Stellen müssten professionelle Strukturen zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung schaffen. |

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