Wirtschaft

Schwacher Start ins neue Jahr

IMS Health legt Marktdaten für Januar 2016 vor

hb | Das Jahr 2016 begann für die öffentlichen Apotheken schlechter als 2015: Der Umsatz mit Arzneimitteln in der Apotheke (inklusive Versandhandel) belief sich im Januar auf 2,6 Mrd. Euro, dies entspricht einem Rückgang um 1% gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch mengenmäßig gab es ein Minus (Rx - 5% und OTC - 4%). Dies zeigen die aktuellen Daten von IMS Health.

Der Umsatz mit Arzneimitteln in der Apotheke (inklusive Versandhandel) belief sich im Januar 2016 auf 2,6 Mrd. Euro (- 1%). Diese Angaben basieren allerdings nicht auf dem Apothekenverkaufspreis, sondern auf dem Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers (ApU) abzüglich Herstellerabschlägen im GKV-Markt und ohne Einsparungen aus Rabattverträgen nach § 130a SGB V. 

Das Umsatzvolumen der rezeptpflichtigen Präparate wird mit 2,2 Mrd. Euro beziffert (- 1,3%), ­abgegeben wurden 60 Millionen Packungen (- 4,5%). Auch die Nachfrage nach rezeptfreien Arzneimitteln lag laut IMS Health im Januar 2016 mit 414 Mio. Euro und 74 Mio. Packungen deutlich unter dem Vorjahresniveau (Umsatz: - 1,4%, Absatz: - 4,1%).

Die Entwicklung der umsatz-stärksten zehn Arzneimittelgruppen im Apotheken-Gesamtmarkt unabhängig vom Abgabestatus stagnierte im Januar 2016 in Summe bei einer roten Null. Während antineoplastisch wirksame Proteinkinase-Hemmer (+ 20%) , MAB (monoklonale Antikörper), Antineoplastika (+ 11%) und Faktor-Xa-Hemmer (+ 30%) zweistellig wuchsen, rutschte der Umsatz mit antiviralen Mitteln exklusive HIV um 37% ab. Zu dieser Gruppe gehören auch die innovativen Präparate zur Therapie der Hepatitis C.

Erkältungswelle schwächer als im letzten Jahr

Bei den absatzstärksten Präparategruppen herrschte im Januar überwiegend Flaute. Wie beim Umsatz ist auch hier die weniger ausgeprägte Erkältungswelle spürbar. Schmerzmittel gaben mengenmäßig um 6% nach, Auswurfmittel ohne antiinfektive Komponente um 10% und Mittel zur Stärkung des Immunsystems bei Infekten (V03X) um 6%. Nur die topischen Schnupfenmittel sowie die topischen Antirheumatika/Analgetika heben sich mit ganz leichten Zuwächsen aus der Menge ab.

Versandhandel legte um neun Prozent zu

Der Apothekenversandhandel mit rezeptfreien Arznei- und Nichtarzneimitteln wuchs – allerdings auf einer veränderten Datenbasis – im Januar 2016 um 9% nach Umsatz und 8% nach Absatz. Zwei Drittel der Packungen, die die Verbraucher über den Versandweg bestellt haben, sind Arzneimittel. Gesundheitsmittel, wie z. B. Nahrungsergänzungsmittel oder Augenpräparate, machen weitere 15% aus. Den drittgrößten Bereich umfassen Kosmetika und Körperpflegeprodukte (12%).

Die GKV sparte nach den neuen IMS-Daten im ersten Monat des Jahres 216 Mio. Euro durch Herstellerabschläge (+ 16%). Der Anstieg wird vor allem den stark gestiegenen Minderungen bei den Erstattungsbeträgen zugeschrieben. Bei den Einsparungen durch Apothekennachlässe nach § 130 SGB V wirkt sich die rückläufige Marktentwicklung im Januar 2016 aus. Sie liegen um 4% (93 Mio. Euro) unter dem Vorjahres­niveau. |

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