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- DAZ 9/2015
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Arzneimittel und Therapie
Zu viel könnte schaden
Vorsicht mit Folsäure in der Schwangerschaft
Die weiblichen Versuchstiere erhielten, beginnend mit der Paarungszeit über die gesamte Trächtigkeits- und Laktationsdauer entweder 2 mg Folsäure/kg Futter (Kontrollgruppe) oder 40 mg/kg Futter (Hochdosis-Gruppe). Neben dem Körpergewicht und der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme wurden bei ihnen und den Nachkommen bis zu einem Alter von 13 Monaten verschiedene metabolische Parameter dokumentiert.
Sowohl bei den Muttertieren als auch bei den weiblichen Nachkommen der Hochdosis-Gruppe war im Vergleich mit den Kontrollen eine höhere Gewichtszunahme zu verzeichnen – auch, nachdem die Supplementation längst beendet war.
Zudem wiesen die weiblichen Nachkommen der Hochdosis-Gruppe drei Monate nach der Geburt erhöhte Blutzuckerspiegel auf. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Jungtiere hatten im Alter von 13 Monaten eine erniedrigte Glucose-Toleranz im Vergleich mit den Kontrollen.
Bei den weiblichen Nachkommen der Hochdosis-Gruppe waren außerdem im Alter von 13 Monaten die Insulin-Konzentrationen im Blut höher und die Adiponektin-Spiegel niedriger als bei den Kontrollen. Die männlichen Pendants hatten dagegen höhere Leptin-Spiegel.
Keine Unterschiede zwischen Hochdosis- und Kontroll-Gruppe stellte man beim Blutdruck und der Fettmasse fest.
Die Autoren fanden es bemerkenswert, dass die Stoffwechselveränderungen auch nach dem Entwöhnen, unter Standardfutter, noch messbar waren. Auch war auffällig, dass sich die männlichen Nachkommen offenbar resistenter gegen die „Umprogrammierung“ des Stoffwechsels durch hochdosierte Folsäure zeigten. |
Quelle
Keating E et al. Excess perigestational folic acid exposure induces metabolic dysfunction in post-natal life. J Endocrinol (2015) 224:245-259
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