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Aus den Ländern
Besuch im Verteidungsministerium
Aufgaben der Sanitätsoffiziere Apotheker
Der Bendlerblock wurde von 1911 bis 1914 für das Reichsmarineamt errichtet und ist nach dem vormaligen Grundstücksbesitzer benannt. 1920 zog auch die Kommandobehörde der Reichswehr dort ein. Nachdem Oberst Claus Schenk von Stauffenberg am 20. Juli 1944 vergeblich versucht hatte, Hitler durch ein Bombenattentat zu töten, wurde er noch am selben Abend mit drei anderen Widerstandskämpfern im Bendlerblock standrechtlich erschossen. Seit 1993 ist der Bendlerblock der zweite Dienstsitz des Verteidigungsministeriums.
Umbau der Bundeswehr
Fregattenkapitän Clemens Jorek berichtete kritisch und kurzweilig über die Geschichte, die neue Führung, den Haushalt und die Aufgaben des Verteidigungsministeriums. 1991 zählte die Bundeswehr noch 521.000 Soldaten und 196.000 Zivilpersonen, zurzeit sind es 181.800 Soldaten und 75.000 Zivilpersonen, 2017 sollen es 185.000 Soldaten und 55.000 Zivilpersonen sein. Der Frauenanteil liegt bei zehn Prozent, es werden jedoch 15 Prozent angestrebt. Im Sanitätsdienst betragen die Zahlen 40 bzw. 50 Prozent. Der Verteidigungshaushalt 2014 beträgt rund 32,4 Milliarden Euro; das sind elf Prozent vom Bundeshaushalt.
Dienst im In- und Ausland
Apotheker und Lebensmittelchemiker Joachim Neu stellte die vielseitigen Aufgaben der Sanitätsoffiziere Apotheker vor, die insbesondere im analytischen und organisatorischen Bereich liegen. Die Wehrpharmazie umfasst außer der Pharmazie auch Lebensmittelchemie und Sanitätsmaterialwirtschaft. Auslandsaufenthalte in regelmäßigen Abständen sind Pflicht. Groß geschrieben wird die Weiterbildung, z. B. in Klinischer Pharmazie, Analytik, Toxikologie, Arzneimittelinformation und Öffentlichem Gesundheitswesen.
Im Auslandseinsatz sind die Apotheker insbesondere für die Beschaffung des richtigen Materials in der richtigen Menge zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zuständig, was z. B. bei Blutkonserven sehr schwierig werden kann. Sie planen und leiten den Aufbau von Zeltkrankenhäusern. Außerdem überprüfen sie das Trinkwasser und Essen in den Küchen und bei den Lieferanten. Wo die Gefahr von Schlangenbissen besteht, müssen sie dafür sorgen, dass ausreichend zugelassenes Antivenin (Immunserum) zur Verfügung steht. Das für den Einsatz in Mali bestimmte Antivenin kam aus Mexiko und wurde durch das Paul-Ehrlich-Institut geprüft und zugelassen.
Das Ehrenmal
Der Besuch endete am Ehrenmal für die Gefallenen der Bundeswehr, das 2009 im Bendlerblock eingeweiht wurde. Im Ehrenmal stellt eine durchlöcherte bronzene Wand im Morsealphabet das Gelöbnis der Soldaten dar, wobei die Morsezeichen an die halbrunde Metallplakette, die jeder Soldat im Einsatz mit seiner Identifikationsnummer trägt, erinnern. |
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