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Arzneimittel und Therapie
Viel trinken gegen Harnsteine
Drei Liter Flüssigkeit sind die beste Prophylaxe
In 80% der Fälle bestehen Harnsteine aus Calciumoxalat. Sie werden gebildet, wenn sich Mineralkristalle im Urin zusammenlagern. Wenn die Steine zu groß werden, bleiben sie in Niere oder Harnleitern stecken und können nicht mehr mit dem Urin ausgeschieden werden. Symptome sind dann kolikartige Schmerzen, Übelkeit, Blut im Urin und Schmerzen beim Wasserlassen. Das Risiko, im Laufe seines Lebens einen Harnstein zu entwickeln, liegt bei ungefähr 10%. Werden nach dem ersten Auftreten eines Harnsteins keine Maßnahmen zur Prophylaxe ergriffen, besteht das Rezidivrisiko bei 50%.
Nun wurde die Effektivität von 28 verschiedenen Strategien zur Vermeidung einer erneuten Harnsteinbildung verglichen. Für eine medikamentöse Therapie kommen z. B. Thiaziddiuretika infrage. Diese fördern die Calcium-Rückresorption in der Niere und verringern so die Calciummenge im Urin. Auch das Urikostatikum Allopurinol kann zum Einsatz kommen, da hohe Mengen an Harnsäure die Bildung von Calciumsteinen fördern können. Nahrungsempfehlungen umfassen eine normale Menge (1200 mg pro Tag) an Calcium, z. B. durch den Verzehr von Milch, Käse oder Joghurt. Auf calciumhaltige Nahrungsergänzungsmittel sollte aber verzichtet werden. Es empfiehlt sich darüber hinaus, die Aufnahme von tierischem Eiweiß zu reduzieren (Eier, Fisch, Fleisch) sowie wenig oxalathaltige Lebensmittel (z. B. Spinat, Rhabarber, Nüsse) und Kochsalz zu sich zu nehmen.
Die einfachste Maßnahme erwies sich zugleich als die effektivste: Das Trinken von 2,5 bis 3 Liter pro Tag, so dass mindestens 2 Liter Urin ausgeschieden werden. Die Getränke sollten gleichmäßig über den Tag verteilt zu sich genommen werden. Ungünstig sind Softdrinks, am besten ist Wasser. |
Quelle
Trinken, Trinken, 5.11.2015: www.aerztezeitung.de
Lowering the Chance of Getting Another Calcium Kidney Stone: effectivehealthcare.ahrq.gov, Zugriff am 23. November 2015
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