Arzneimittel und Therapie

Neuer Biomarker für MS-Therapie

Test sagt Ansprechrate voraus

Erstmals wurde ein spezifischer Biomarker identifiziert, mit dessen Hilfe patientenindividuell vorausgesagt werden kann, welches Therapeutikum bei Multipler Sklerose (MS) wirksam ist.

Bisher werden die betroffenen Personen relativ wahllos mit den üblichen immunmodulierenden Behandlungsoptionen wie Interferon-beta (IFN-β) oder Glatiramer-Acetat therapiert. Sollten die Patienten hierauf nur ungenügend ansprechen, muss die MS-Medikation gewechselt werden, und der Zustand des Patienten verschlechtert sich zunächst weiter.

Nun wurde ein spezifischer Biomarker-Test entwickelt, der mithilfe von Blutproben der Patienten die Ansprechrate gegenüber den MS-Therapeutika vorhersagen soll. Hierbei wurden von insgesamt 57 Probanden mit schubförmig-remittierender MS die B-Zellen aus dem Blut isoliert und kultiviert und nach deren Stimulation die produzierten Antikörper darauf getestet, ob diese gegen zentrales Nervengewebe gerichtet sind. Patienten, die solche autoreaktiven B-Zellen aufweisen, profitieren als einzige von einer Therapie mit Glatiramer-Acetat, wohingegen alle anderen MS-Patienten eher mit IFN-β behandelt werden sollten, so die Autoren der Studie.

Zunächst muss dieses Verfahren allerdings noch im Rahmen klinischer Studien getestet werden, womit aber noch dieses Jahr begonnen werden soll. Die Strategie könnte in Zukunft auch dabei helfen, erstmals kausale Ansätze in der Behandlung der MS zu entwickeln. |

Quelle

Rovituso DM et al. Scientific Reports 2015;5:14265

Apotheker Dr. André Said


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