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Ausgezeichnete Arbeit

WestGem-Studie erhält Bergischen Wissenschaftstransferpreis als bestes Forschungsprojekt des Jahres

jb/cae | Die „Westphalian study on a medication therapy management and home care based intervention under gender specific aspects in ­elderly multimorbid patients“ – kurz WestGem-Studie – ist eine der ersten interprofessionellen Studien zum Nutzen von Medikationsanalyse und Medikationsmanagement. Sie ist jetzt mit dem Bergischen Wissenschaftstransferpreis als bestes Forschungsprojekt des Jahres ausgezeichnet worden.
Foto: Michael Mutzberg

Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (vorne links) gratulierte dem Team der WestGem-­Studie mit (rechts daneben) Prof. Dr. Juliane Köberlein-Neu, Apotheker Olaf Rose, PharmD und Prof. Dr. Hugo Mennemann.

Der Preis wurde beim Bergischen ­Innovations- und Bildungskongress am 18. November in Solingen an die Studienleiterin Prof. Dr. Juliane Köberlein-Neu und ihre Mitarbeiter überreicht. Zur Verleihung gratulierten Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW, Prof. Dr. Anke Kahl, Pro­dekanin für Wissenschaftstransfer der Bergischen Universität Wuppertal, und Rüdiger Theis vom Verein der Freunde und Alumni der Bergischen Universität, der den Preis ausgeschrieben hat.

Die Studie sollte zeigen, dass eine erweiterte Medikationsanalyse und ein Medikationsmanagement im Rahmen einer interprofessionellen Zusammenarbeit von Ärzten, Apothekern sowie Pflege- und Wohnberatern die medizinische Versorgung älterer Menschen verbessern können. Die Studie ist 2012 mit Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes Nordrhein-Westfalen in den Modellregionen Ahlen und Steinfurt gestartet worden. In den vergangenen drei ­Jahren wurden im Rahmen der Studie die Auswirkungen eines interprofessio­nellen Medikationsmanagements auf Therapiequalität, Laborwerte, Kosten sowie das Verhalten der Professionen untereinander untersucht. Es wurden zudem zahlreiche Instrumente entwickelt, die speziell auch in der Pharmazie die Implementierung eines Medikationsmanagements fördern sollen. An der Cluster-randomisierten prospektiven Studie nahmen Patienten aus zwölf Hausarztpraxen teil, die randomisiert drei Gruppen zugeordnet wurden. Für die klinische Medikationsanalyse erhielten die Apothekerinnen und Apotheker des Medikationsmanagementteams die Daten in anonymisierter Form von den nieder­gelassenen Ärzten, ergänzt um Informationen der Pflege- und Wohnberatung. Ihre Empfehlungen zur Pharmakotherapie ­wurden im Rahmen einer SOAP-Note abgegeben. Als primärer Endpunkt diente die Veränderung der Angemessenheit der Arzneimitteltherapie, ­gemessen mithilfe des Medication ­Appropriateness Index (MAI-Score). Sekundäre Endpunkte waren Arzneimittel-bezogene Probleme (ABPs), LDL-Cholesterolspiegel sowie die ­Compliance/Adhärenz. Zudem sollen die Interventionsakzeptanz und die Krankenhausaufenthalte ausgewertet werden.

Die ersten Ergebnisse zeigen, dass sich der MAI-Score umso mehr verbesserte, je häufiger eine Intervention erfolgte. Auch bei den ABPs zeigt sich eine Abnahme in Abhängigkeit von der Interventionshäufigkeit. Somit nützt nicht nur eine einmal durchgeführte Medikationsanalyse dem Patienten, dieser Nutzen lässt sich auch durch wiederholte Analysen und ein Medikationsmanagement noch weiter steigern. Die Ergebnisse sind statistisch hoch signifikant. Sie wurden bereits auf mehreren Kongressen präsentiert. Die vollständige Auswertung soll in den nächsten Monaten in mehreren Artikeln publiziert werden.

Der Bergische Wissenschaftstransferpreis wurde 2015 zum dritten Mal ­verliehen. |

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