DAZ/Schelbert

Deutscher Apothekertag 2015

Brandgefährlich? 

Ein Kommentar von Klaus G. Brauer

Wer nicht fragt, bleibt dumm. Für Kinder gilt dies allemal. Gilt das auch für die ABDA? Das kommt drauf an. Zitat aus dem ABDA-Informationsdienst „Einblick 03/2015“: „Die Frage ist, ob ein letztlich auf Abgabe von Fertigarzneimitteln basierendes Honorarsystem auf die Dauer zukunftsfest ist.

Dr. Klaus G. Brauer, Herausgeber der Deutschen Apotheker Zeitung

“ Die Frage kann man stellen. Ob es aus Verbandssicht klug ist, sie derzeit zu stellen, sie öffentlich zu stellen, in einer Zeit, in der man mit der Politik darum ringt, eine adäquate Anpassung des Fix­honorars hinzubekommen – darüber kann man trefflich streiten. Der Politik öffnet man die Chance, Lösungen, die jetzt anstehen, zunächst einmal zu vertagen, mit dem Argument, über einen Systemwechsel müsse man natürlich erst einmal in Ruhe nachdenken. Das stimmt. Deshalb sind Verbände gut beraten, Systemfragen in Ruhe und intern durchzudiskutieren. Nicht auf dem Marktplatz. Für die Schublade, die man ziehen kann, sobald die Zeit reif ist.

Derzeit die packungsbezogene und weitgehend vom Arzneimittelpreis unabhängige Honorierung der Apotheker infrage zu stellen, könnte brandgefährlich sein. Das sieht offensichtlich auch der DAV-Chef Fritz ­Becker so. Er warnte nachdrücklich davor. Allerdings (so die niedersächsische Kammerpräsidentin Linz in der Diskussion) sei man auch nicht bereit, sich weitere 24 Monate hinhalten zu lassen – so lange soll es dauern, bis ein vom Bundesministerium für Wirtschaft geplantes Gutachten fertig ist. Bei einem Abrücken von der packungsorientierten Honorierung könne es zu Budgetvorgaben kommen – was von GKV-Seite sicher sehr begrüßt werde. Becker dürfte da nicht falsch liegen. Budgets anzupassen ist ein schwieriges Geschäft, schwieriger noch als das, wo und womit wir uns heute herumzuschlagen haben.

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