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Sanvartis übernimmt Beratung
Die unabhängige Patientenberatung Deutschland hat ab 2016 einen neuen Träger
Seit 2011 ist die unabhängige Patientenberatung eine Regelleistung der GKV. Dafür stehen Fördermittel von neun Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Nachdem vzbv, VdK und der Verbund unabhängige Paitentenberatung die Aufgabe bereits in der Modellphase übernommen hatten, waren die bisherigen Träger bei der nun erfolgten Ausschreibung durch den GKV-Spitzenverband nicht zum Zug gekommen. Stattdessen machte der Gesundheits-Dienstleister Sanvartis das Rennen. Er soll die Patientenberatung von 2016 an für sieben Jahre übernehmen. Als sich abzeichnete, dass der Zuschlag an das Duisburger Callcenter geht, wurden Zweifel an dessen Unabhängigkeit laut, da es bereits für einige Krankenkassen und auch für Pharmaunternehmen tätig ist. Doch die Vergabekammer teilt diese Zweifel nicht. Sanvartis erfülle die „vorgeschriebene Neutralität und Unabhängigkeit“, heißt es. Auch gebe es keine Anhaltspunkte, dass der GKV-Spitzenverband „das Vergabeverfahren manipulativ ... betrieben hätte“.
Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbandes, zeigte sich mit der Entscheidung der Vergabekammer zufrieden: Sie bestätige dass das Vorgehen des GKV-Spitzenverbandes korrekt war. Auch bei Sanvartis freut man sich. Geschäftsführer Linus Drop. betonte, dass Sanvartis die Trägerschaft der Unabhängigen Patientenberatung übernehmen werde – die Patientenberatung selbst werde aber, wie bisher, eine noch zu gründende gemeinnützige UPD GmbH durchführen, so dass jegliche inhaltliche Einflussnahme ausgeschlossen sei. „Ein umfangreiches Regelwerk wird sicherstellen, dass die Sanvartis GmbH keinen Zugriff auf die UPD, deren Geschäftsführer und Mitarbeiter oder deren Daten und das IT-System haben wird. Außerdem ist eine umfassende kontinuierliche Überwachung durch eine neutrale Kontrollinstanz vorgesehen“, verspricht Drop.
Die bisherigen Träger der UPD bedauern die Entscheidung der Vergabekammer. Sie haben entschieden, keine Beschwerde beim Oberlandesgericht einzureichen. Zugleich bleiben sie skeptisch gegenüber ihrem Nachfolger und betonen: „Wir werden gut beobachten, ob die Unabhängigkeit und Neutralität auch unter dem neuen Betreiber zukünftig gewährleistet ist“. |
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