Prisma

Niemand soll unnötig leiden

Schmerzüberwachung bei Neugeborenen

cae | Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe in Berlin und Göttingen entwickelt ein System zum Monitoring der Schmerzen bei Frühgeborenen.


Die Anzahl der Frühgeburten in Deutschland steigt und liegt derzeit bei 9,2 Prozent aller Geburten. Zur intensivmedizinischen Versorgung der Frühgeborenen gehört die Beobachtung und Behandlung von Schmerzen, die derzeit vor allem aufgrund einer subjektiven Einschätzung erfolgt. Weil dabei nicht selten Fehleinschätzungen vorkommen, sind viele Säuglinge schmerztherapeutisch über- oder ­unterversorgt.

Das Projekt NEOMON (Multiparameter­system für das Schmerzmonitoring bei Neugeborenen) soll nun Abhilfe schaffen. Neben den heute üblichen Messungen der Sauerstoffsättigung im Kapillarblut und der Herzfrequenz (Pulsoxy­metrie) erfasst es mittels dehnbarer Sensorpflaster weitere Vitaldaten wie die Temperatur und Atemfrequenz, den Hautwiderstand und Muskeltonus. Hinzu kommt die Aufnahme von ­Gesichtsmerkmalen und Bewegungen des Säuglings durch eine Kamera und deren sofortige Auswertung mithilfe der EDV. Das Pflaster besteht aus Polyurethan, weil dieses Material gut dehnbar und hautverträglich ist und weil die Sensoren sich gut darin integrieren lassen.

Im Prinzip könnte ein solches Sensorpflaster auch bei Erwachsenen angewandt werden und zusammen mit dem Monitoringsystem z. B. in der häuslichen Pflege zum Einsatz kommen. |

Quelle: www.pressestelle.tu-berlin.de, Medieninformation vom 21. 7. 2015

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