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- DAZ 28/2015
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Prisma
Mumijo vom Pamir
Heilkraft aus Nagetier-Exkrementen
Gewonnen wird Mumijo u. a. im Distrikt Murgab in Tadschikistan an der Grenze zu Afghanistan. Auf der über 4000 m hohen Ebene am Fuß des Pamirgebirges leben Hirten, die Mumijo für verschiedene Indikationen anwenden wie Knochenbrüche, Verdauungsprobleme, Magengeschwüre, Leberbeschwerden, Angina und Hauterkrankungen. Michael Keusgen, Universität Marburg, ist mit Unterstützung des DAAD nach Murgab gefahren, um die Herkunft und Eigenschaften der exotischen Droge zu erforschen.
Mumijo findet sich in Höhlen und Felsspalten im Kalkstein an südlich exponierten Hängen, deren Vegetation extrem spärlich ist: Als pharmakologisch interessante Pflanze fand Keusgen dort lediglich Allium carolinianum. Mäuse, Murmeltiere und Pfeifhasen (Ochotona spp.) verbergen sich gern in den Höhlen und Felsspalten und hinterlassen darin ihre Exkremente, sodass sich über die Jahre massive Ablagerungen bilden können. Sie verrotten nicht, sondern verwandeln sich allmählich in eine asphaltartige Substanz, die gut wasserlöslich ist und während der Schneeschmelze in den Hohlräumen weitertransportiert wird.
Zur ihrer Gewinnung wird zumeist der Boden einer Höhle aufgehackt und das Mumijo-bedeckte Gestein für mehrere Stunden in kaltes Wasser gelegt. Die Mumijo-haltige Flüssigkeit wird mehrfach filtriert und bei lauwarmer Temperatur eingeengt. Hitze zerstört angeblich die Wirkung von Mumijo. Welche Inhaltsstoffe für die vielfältigen Wirkungen verantwortlich sind, ist allerdings noch unbekannt.
Wegen der großen Nachfrage nach Mumijo sind viele Fälschungen auf dem internationalen Markt, z. B. ein Extrakt aus Berberitzenholz. |
Quelle: Keusgen M. Das Geheimnis der Mumie. Pharm Ztg 2015;160(26):59-61
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