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Mini-Konsens und ungelöste Fragen
Streit um PTA-Ausbildung in Westfalen-Lippe geht in die nächste Runde
Mit dem Beschluss der Delegiertenversammlung stellt die AKWL einer kalkulierten Zahl von rund 400 neuen PTA-Auszubildenden des Jahrgangs 2016/18 maximal 350.000 Euro bereit. Damit stopft die Kammer die finanzielle Lücke, die der Ausstieg des Landes NRW aus der Finanzierung der PTA-Schulen gerissen hat. Zusammen mit dem bisherigen Jahreszuschuss des AVWL in Höhe von 113.000 Euro und den 890.000 Euro bereits zugesagter, aber noch nicht abgerufener Hilfsgelder ist der Betrieb zunächst abgesichert.
Unklar bleibt indes, wie es weitergeht. Das von der Kammer favorisierte Darlehns-Modell nach dem Vorbild der Studienförderung der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) lehnt der Vorsitzende des AVWL, Klaus Michels, nach wie vor ab. Danach sollen die Schüler ihre Ausbildung zunächst über günstige Kredite finanzieren. Arbeiten sie später in Apotheken des Bezirks, soll der Verband die Darlehnskosten je nach Arbeitsdauer teilweise oder ganz übernehmen.
Aus Sicht des AVWL ist es für die PTA-Aspiranten allerdings wenig attraktiv, am Ausbildungsende mit einem Schuldenberg von bis zu 8000 Euro dazustehen. Viele PTA arbeiteten nur wenige Jahre in einer Apotheke, wanderten in andere Regionen oder wechselten in andere Berufsfelder. Angesichts der Situation auf dem Ausbildungsmarkt, fürchtet der AVWL nun, dass es mit dem Darlehnsmodell immer schwieriger wird, geeigneten Nachwuchs für den PTA-Beruf zu finden.
Die Gretchen-Frage lautete daher: Wer soll das bezahlen? Laut Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening lehnen über 60 Prozent der Kammermitglieder eine Finanzierung durch die Apothekerschaft ab. Bei den Apotheken-Inhabern ist die Stimmung gespalten: „45 Prozent der Selbstständigen sagen Nein“, so Overwiening. Zur Finanzierung der PTA-Ausbildung in Westfalen-Lippe werden pro Jahr 2,5 bis drei Millionen Euro benötigt, rund 1500 Euro pro Apotheke. |
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