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- DAZ 22/2015
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Prisma
Hefekultur statt Mohnfeld
Alternativer Syntheseweg für Opioide
Forschern ist es gelungen, Zellen der Bierhefe (Sacharomyces cervisiae) biotechnologisch so zu manipulieren, dass sie in der Lage sind, Reticulin zu synthetisieren, eine Vorstufe der Benzylisochinolinalkaloide, zu denen auch die Opioide Morphin und Codein gehören. Dazu fügten die Wissenschaftler Gene, die für sieben Enzyme der Reticulin-Synthese codieren aus anderen Organismen in das Genom der Bierhefe ein. Als Ausgangsstoff der Synthese dient Zucker. Die Forscher sind sich sicher, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis Opioide vollständig biotechnologisch hergestellt werden. Langfristig könne diese Art der Herstellung eine Alternative zu der aufwendigen und kostspieligen Extraktion aus Pflanzen darstellen.
Neben dem großen Nutzen für die Arzneistoffsynthese sehen die Forscher ihre Entdeckung aber durchaus auch kritisch. Mithilfe der gentechnisch veränderten Hefen wäre die Herstellung von Rauschmitteln so einfach, wie in der Küche Bier zu brauen. In den falschen Händen würde ihre Entdeckung zum Riesenproblem. Sie halten es daher für allerhöchste Zeit, dass für diese Art von Forschung Regeln aufgestellt werden. |
Literatur: doi:10.1038/nchembio.1816
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